Stéphanie de Beauharnais
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kaiserliche Prinzessin Stéphanie Louise Adrienne de Beauharnais, auch Stephanie Napoleon, (* 28. August 1789 in Versailles; † 29. Januar 1860 in Nizza) war Adoptivtochter von Napoléon Bonaparte und Großherzogin von Baden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Stéphanie de Beauharnais wurde mitten in den Wirren der französischen Revolution als Tochter von Claude de Beauharnais geboren. Ihre Mutter starb, als Stéphanie drei Jahre alt war.
Sie lebte nach dem Tode ihrer Mutter zehn Jahre in Südfrankreich. Als ihr Vater nach Paris zurückgekehrt war, stellte er das Mädchen dem damaligen Ersten Konsul Frankreichs, Napoléon Bonaparte, vor, der zu diesem Zeitpunkt mit Joséphine verheiratet war. Ab 1803 wurde Stéphanie de Beauharnais standesgemäß ausgebildet, 1806 zur Standeserhöhung von Napoleon adoptiert und zur Festigung des politischen Bündnisses mit Erbprinz Karl von Baden verheiratet. Das Paar bezog das Mannheimer Schloss als Residenz.
1811 wurde Karl Großherzog von Baden. Das im September 1812 geborene zweite Kind aus dieser Ehe, ein Sohn, starb bereits einen Monat nach der Geburt. Seither gibt es Stimmen, die behaupten, dieses Kind sei gegen einen kranken Säugling vertauscht worden und 1828 als junger Mann aufgetaucht, der als Kaspar Hauser berühmt geworden ist. Ein weiterer Sohn wurde 1816 geboren, wurde aber nur ein Jahr alt. 1818 starb Großherzog Karl ohne männlichen Erben.
In den Folgejahren lebte Stéphanie vor allem in Mannheim im ehemaligen kurfürstlichen Schloss und in ihrem Sommerpalais in Baden-Baden. In Mannheim ließ sie unter anderem den Schlossgarten als Englischen Garten auf den ehemaligen Wällen der Stadtbefestigung anlegen. Sie gründete dort auch einen Frauenverein und engagierte sich sozial. Stéphanie von Baden ist in der Fürstengruft in Pforzheim bestattet.
[Bearbeiten] Verwandtschaftsverhältnis zu Alexandre de Beauharnais
Stéphanies Großvater Claude de Beauharnais, Graf von Roches-Baritaud (1717–1784) ist der jüngere Bruder von François de Beauharnais, Marquess de la Ferte-Beauharnais (1714–1800). Dessen Sohn ist Alexandre de Beauharnais (1760–1794). Dieser heiratete Rose Tascher de la Pagerie, besser bekannt als Kaiserin Joséphine der Franzosen. Die wiederum heiratete in zweiter Ehe Napoléon Bonaparte.
[Bearbeiten] Nachkommen
- Luise (1811−1854) ∞ 1830−1842 Erbprinz Gustav von Schweden (1799−1877)
- Sohn (*/† 1812), Kasper Hauser?
- Josephine (1813−1900) ∞ 1834 Fürst Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen (1811−1885)
- Alexander (1816−1817)
- Marie (1817−1888) ∞ 1843 William Hamilton, 11. Herzog von Hamilton (1811−1863)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Friedrich Walter: Stephanie Napoleon. Drei-Kreise-Verlag 1949
- Julius Trumpp: Kaspar Hauser - Napoleon und Stephanie. Hohenloher Druck- und Verl.-Haus, 1984, ISBN 3873541254
- Rudolf Haas: Stephanie Napoleon. Sutter Verlagsgesellschaft 1986, ISBN 3878040636
Personendaten | |
---|---|
NAME | Beauharnais, Stéphanie de |
KURZBESCHREIBUNG | Adoptivtochter von Napoléon Bonaparte und Großherzogin von Baden |
GEBURTSDATUM | 28. August 1789 |
GEBURTSORT | Versailles |
STERBEDATUM | 29. Januar 1860 |
STERBEORT | Nizza |