Petruslied
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Das Petruslied ist das älteste bekannte deutsche Kirchenlied. Textlich ist es unter dem Oberbegriff der Leisen einzuordnen. Es entstand um 880 in Freising/Bayern und ist ein althochdeutscher Bittgesang für Notzeiten, Wallfahrten oder Prozessionen. Heute gibt es noch ein Originalexemplar aus jener Zeit. Der Autor ist nicht überliefert.
Text des Petrusliedes:
Unsar trohtin hat farsalt, sancte petre giuualt, | Unser Herr hat übertragen St. Peter die Gewalt |
daz er mac ginerian, ze imo dingenten man. | dass er retten kann die ihm anvertrauten (gedingten) Menschen (Männer) |
kyrie, eleyson! christe, eleyson! | "Kyrie eleyson Christe eleyson" |
Er hapet ouh mit uuortoun, himilriches portun. | Er hat auch die Verantwortung über die Pforte des Himmelreichs |
dar in mach er skerian, den er uuili nerian. | dass er hinein lassen kann, den er will retten |
kyrie, eleyson! christe, eleyson! | "Kyrie eleyson Christe eleyson" |
Pittemes den gotes trut, alla samant upar lut, | Bitten wir den Vertrauten Gottes, alle zusammen überlaut |
daz er uns firtanen, giuuerdo ginaden! | dass er uns Verlorenen (Vertanen) gewähre Gnade |
kyrie, eleyson! christe, eleyson! | "Kyrie eleyson Christe eleyson" |
Quelle Originaltext: uni-tübingen
[Bearbeiten] Moderne Bearbeitung
Aufgrund der Neumen, die im Original enthalten waren, kann die Melodie ungefähr rekonstruiert und in die moderne Notenschrift übertragen werden. Eine Interpretation haben die Spielleute des Freilichtmuseums Ukranenland - "Cantilena" - auf Ihrer CD "Orientis partibus". (2005)
[Bearbeiten] Web-Link
Gesprochener Text des Liedes hier