Kolumne
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Die Kolumne (von der Kolumne des Drucksatzes) bezeichnet in der Presse einen kurzen Meinungsbeitrag als journalistische Kleinform.
[Bearbeiten] Begriff
In den Printmedien steht der Begriff vor allem für eine journalistische Form. Es handelt sich um einen kurzen Meinungsbeitrag, der sich meist über nicht mehr als eine Zeitungsspalte erstreckt. Diese Kolumnen erscheinen meist regelmäßig an gleicher Stelle mit gleichem Titel, wie das berühmte, sogar mittlerweile als eigenes Buch erschienene Streiflicht auf der ersten Seite der Süddeutschen Zeitung. Häufig gibt es sie auch als Namenskolumne eines einzelnen Autors. Die Berliner tageszeitung hat beispielsweise in jeder Ausgabe eine feste Namens-Kolumne, die jeden Wochentag wechselt. Gelegentlich gelten Kolumnen als wichtiges Traditions- und Kundenbindungs-Motiv für Zeitungsleser, so zum Beispiel bei der Dubliner Qualitätszeitung The Irish Times. Oft wird die Kolumne auch vom Herausgeber der Druckschrift in Form eines Editorials zur Darlegung der Blattlinie und als Stellungnahme zu aktuellen Ereignissen benutzt.
Der Kolumne nahe stehend und nicht immer klar von ihr zu unterscheiden sind die Glosse, die Causerie und der Kommentar.
[Bearbeiten] Geschichte
Der erste Zeitungskolumnist war John Hill, der am 11. März 1751 mit einer täglichen Kolumne im London Advertiser und der Literary Gazette begann. Er schrieb unter dem Pseudonym „The Inspector“ (Der Inspektor).
Viele später bekannt gewordene Schriftsteller waren als Kolumnisten tätig, bevor ihnen der Durchbruch als Autor gelang; bereits arrivierten Schriftstellern werden andererseits von Zeitungsverlagen lukrative Honorare geboten, um den Werbeeffekt eines berühmten Namens zu nutzen. Ähnliches gilt für nicht mehr aktive Politiker.
Außerhalb des deutschen Sprachraums, insbesondere in den USA und in den romanischen Ländern sowie in Lateinamerika, arbeiten häufig auch erfolgreiche Schriftsteller gleichzeitig und nicht primär aus finanziellen Gründen als Kolumnisten, entweder regelmäßig für ein- und dasselbe Blatt oder als Gastkolumnisten in verschiedenen Medien.
[Bearbeiten] Bekannte Kolumnisten (Auswahl)
- Dave Barry (* 1947)
- Ralf-Ingo Bauer
- Peter Bichsel (* 1935)
- Maxim Biller (* 1960)
- Erma Bombeck (1927–1996)
- Italo Calvino (1923–1985)
- Xaver Dietz (* 1960)
- Andrea Maria Dusl (* 1961)
- Umberto Eco (* 1932)
- Gabriel García Márquez (* 1927)
- Max Goldt (* 1958)
- Axel Hacke (* 1956)
- Elke Heidenreich (* 1943)
- Herbert Hufnagl (1945–2005)
- Christian Kracht (* 1966)
- Charles Krauthammer (* 1950)
- Friedrich Küppersbusch (* 1961)
- Sarah Kuttner (* 1979)
- Robert Löffler (* 1931)
- Harald Martenstein (* 1953)
- Ulrike Meinhof (1934–1976)
- Marilyn Meirost (1874–1945)
- Andreas Mölzer (* 1952)
- Andy Moor (* 1959)
- Flann O’Brien (1911–1966)
- Carl von Ossietzky (1889–1938)
- Dorothy Parker (1893–1967)
- Peggy Parnass (* 1934)
- Pier Paolo Pasolini (1922–1975)
- Hermes Phettberg (* 1952)
- Harry Rowohlt (* 1945)
- Harald Schmidt (* 1957)
- Bastian Sick (* 1965)
- Daniel Spitzer (1835–1893)
- Armin Thurnher (* 1949)
- Kurt Tucholsky (1890–1935)
- Francisco Umbral (1935–2007)
- Álvaro Vargas Llosa (* 1966)
- Franz Josef Wagner (* 1943)
- Patrik Wolf (* 1976)
- Günther Zehm (* 1933)
- Robert Harris (* 1957)
- General M (* 2008)