Keitum
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Keitum ist ein Ortsteil der Gemeinde Sylt-Ost auf der Insel Sylt. Der Ort wurde im Jahr 1216 erstmals urkundlich erwähnt und gilt heute auf Grund seiner zahlreichen Alleen und des alten Baumbestandes als der grüne Ort der Insel.
[Bearbeiten] Geschichte
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts galt Keitum als Hauptort der Insel Sylt. Hier praktizierte der einzige Arzt der Insel und es gab die einzige Apotheke, auch war es Verwaltungssitz für die nicht zur dänischen Krone zählenden Ländereien auf Sylt. In Keitum siedelten sich im 17. und 18. Jahrhundert zahlreiche wohlhabende Kapitäne an, so dass der Ort als einziger der sonst armen Insel gewissen Wohlstand aufwies. Erst mit dem Einsetzen des Fremdenverkehrs wuchs die Bedeutung des „Seebades Westerland“. Mit dem Bau des Hindenburgdammes erhielt Keitum durch seinen Bahnhof im Südwesten des Ortes Anschluss an das Netz der Reichsbahn.
In Keitum lebten der Autor Boy Lornsen, der Verfasser u.a. des Kinderbuches Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt und der frühere Intendant des Schiller-Theater in Berlin Boleslaw Barlog. Das Haus des 1879 verstorbenen Inselchronisten Christian Peter Hansen, das Altfriesische Haus, ist heute ein Museum.
[Bearbeiten] Kirche
Die St. Severin Kirche wurde bereits Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und war ursprünglich den Heiligen Knut und Ketel geweiht. In ihrem Inneren sind viele Feldsteine verbaut und in der Mitte der Westwand befinden sich zwei spiegelbildlich angebrachte Natursteine, welche der Sage nach von den Nonnen Ing und Dung gestiftet wurden und auch ihr Abbild darstellen. Auf dem Friedhof der St. Severin Kirche haben neben alten Sylter Familien, darunter namhafte Kapitänsfamilien, auch mehrere bekannte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden. Neben Rudolf Augstein und dem CDU-Bundesminister Gerhard Schröder liegt auch der Verleger Peter Suhrkamp dort begraben.
Koordinaten: 54° 54′ N, 8° 22′ O