Jute

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Jutegewebe
Jutegewebe

Jute ist eine Bast-Faser aus den Stängeln der Corchorus-Pflanzen Corchorus capsularis und Corchorus olitorius. Diese einjährigen, krautigen Pflanzen erreichen Wuchshöhen von bis zu 4 Metern. Sie stammen aus Ostasien und benötigen ein immerfeuchtes, tropisches Klima (optimale Temperatur 27 bis 31°C, Niederschlag > 1.500 mm/Jahr). Corchorus olitorius ist im tropischen Afrika und Asien heimisch. Die Früchte sind giftig.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Anbau

Jute wird hauptsächlich in Asien und Brasilien angebaut. Die Weltproduktion liegt bei etwa 3,5 Mio. Tonnen. Die beste Sorte von Faser-Jute ist C. olitorius Bangla Tosha - Chorchorus (goldener Shine) u. Weiß Bangla - Corchorus capsularis (weißlicher Shine). Meshta - Hibiscus cannabinus ist eine andere Sorte von mittlerer Qualität. Das Anbaugebiet der besten Jutefaser ist das Gangesdelta, das zum größten Teil zu Bangladesch gehört.

[Bearbeiten] Nutzung

Die Fasergewinnung erfolgt durch Rösten, Waschen und Trocknen (Trennung der Sklerenchymbündel im Rindenteil des Stängels). Jute-Fasern werden u. a. für Verpackungsmaterialien (beispielsweise Säcke), grobe Garne und Teppiche verwendet. Jute gehört zu den „nachwachsenden Rohstoffen“.

Eigenschaften der Jutefaser:

  • Jutefasern sind vollständig biologisch abbaubar.
  • Sie ist eine natürliche Faser mit goldenem und seidenem Glanz, folglich auch genannt „die goldene Faser“
  • Sie ist die preiswerteste Pflanzenfaser.
  • Sie ist die zweitwichtigste Pflanzenfaser nach Baumwolle.
  • Sie hat hohe Dehnfestigkeit mit niedriger Dehnbarkeit, dieses bedingt die Qualität als industrielles Garn und Gewebe.
  • Sie ist eine der vielseitigsten natürlichen Fasern, die in den Rohstoffen für Verpackungen und Geweben benutzt worden ist.
  • Jutefasern lassen sich gut färben
  • Sie sind jedoch sehr fäulnisanfällig und riechen streng.

Die Blätter von Corchorus olitorius heißen auf arabisch Malachija oder Nalta und werden als Gemüse gegessen. Teilweise werden sie auch getrocknet und zu einer Suppe verarbeitet. In Indien wird Corchorus olitorius auch als Faserpflanze angebaut, die Qualitat steht der von Corchorus capsularis aber deutlich nach.

[Bearbeiten] Kulturgeschichte

Das Wort Jute leitet sich vom der gleichbedeutenden bengalischen Bezeichnung jhōṭo ab. Das OED nimmt (hierin Walter W. Skeat folgend) eine Verwandtschaft mit oder Ableitung von Sanskrit jaṭa „(Haar-)Strähne, Zopf“ an[1], doch wird diese Herleitung im Hobson-Jobson als „sehr zweifelhaft“ bezeichnet.[2]

Die Pflanze findet bereits bei Theophrast Erwähnung (EIP 4.8.14).

[Bearbeiten] Literatur

  • René T. J. Cappers, Roman Footprints at Berenike. Los Angeles 2006.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons:  – Bilder, Videos und Audiodateien

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Oxford English Dictionary, 2. Auflage 1989, s. v. jute¹
  2. Sir Henry Yule: Hobson-Jobson. A glossary of colloquial Anglo-Indian words and phrases, and of kindred terms, etymological, historical, geographical and discursive. J. Murray, Londen 1903. s.v. jute