Julius Trip

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Steinrelief für den Planer des Maschparks Julius Trip
Steinrelief für den Planer des Maschparks Julius Trip

Julius Trip (* 17. Mai 1857 in Wermelskirchen; † 18. September 1907 in Hannover) war ein deutscher Gartenarchitekt.

Nach einer Gärtnerlehre in Roßkothen besucht Julius Trip 1876-78 die Königliche Gärtnerlehranstalt Wildpark-Potsdam. Nach Tätigkeiten in Düsseldorf, Trier und Nymphenburg war er 1881-88 Obergärtner der Parkanlagen beim Freiherrn von Kramer-Klett in Hohenaschau und 1888-90 beim Freiherrn von Biederer in Schönau. Schließlich wurde Trip 1890 Stadtgärtner in Hannover, dem Wirkungsort seiner letzten Lebensjahre. 1892 zum Stadtgarteninspektor, 1897 zum Gartendirektor ernannt, ergriff Trip die Initiative für die Stadtverschönerung Hannovers, indem er nach Bildung eines Grünflächenausschusses (1897) eine selbständige Gartenverwaltung gründete. Vor allem die Neugestaltung städtischer Plätze und Grünananlagen, die Anlage von Alleen in Stadtstraßen und die Bepflanzung von Schulhöfen gingen auf seine Aktivitäten zurück. Vor allem die Anlage des Maschparks hinter dem neuen hannoverschen Rathaus und die Erweiterung des Stadtfriedhofs Stöcken zum Parkfriedhof sind noch heute als Hauptwerke Julius Trips Zeugen seines gartenkünstlerischen Genius. Trip war ab 1903 Privatdozent für Gartenkunst an der technischen Hochschule Hannover und 1905-07 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Julius Trip starb allzu früh mit erst 50 Jahren. Sein Grab (mit einem Findling gestaltet) befindet sich auf dem Stadtfriedhof Stöcken in Hannover. Der Bildhauer Georg Herting schuf 1910 ein Denkmalrelief für Julius Trip im Maschpark Hannover, das nach Kriegsbeschädigung wieder restauriert wurde.

(Text nach H. Knocke, s.u.)

[Bearbeiten] Hauptwerke:

  • Stadtfriedhof Stöcken, Hannover (1889-92, mit Paul Rowald, erweitert 1901-02 zum Parkfriedhof)
  • Park am Berggasthaus Niedersachsen in Gehrden (1898)
  • Umgestaltung der Vorderen Eilenriede (Stadtwald von Hannover) zum Waldpark (1894-1900)
  • Maschpark Hannover (1899-1902)
  • Schloss Landsberg bei Essen-Kettwig (Gartenanlage für das von August Thyssen erworbene Schloss, 1903/04)
  • Botanisch-pharmazeutischer Garten der Tierärztlichen Hochschule Hannover (nicht erhalten)

[Bearbeiten] Literatur

  • Knocke, Helmut in: Hannoversches biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Hannover: Schlüter 2002, S. 363.
  • Lenz, Constanze; Sommer, Marianne: Julius Trip. Erster Leiter des Gartenamtes Hannover (1890-1907). Typoskript Hannover 1987 (verfügbar an der TIB Hannover)
  • Encke, Fritz: Julius Trip, weiland städtischer Gartendirektor in Hannover. Das Lebensbild eines deutschen Gartenkünstlers, in: Die Gartenkunst, Bd. 10 Nr.2, 1. Febr. 1908, S. 17-36

[Bearbeiten] Weblinks