Julius Schaub
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Julius Schaub (* 20. August 1898 in München; † 27. Dezember 1967 in München) war der langjährige persönliche Chefadjutant Adolf Hitlers.
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[Bearbeiten] Leben und Wirken
Schaub lernte Hitler 1919 in München kennen, als beide dort in derselben Kaserne lebten. Er trat am 10. Oktober 1920 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 81). 1923 nahm er am Hitler-Ludendorff-Putsch teil, wofür er später mit der Medaille zur Erinnerung an den 9. November 1923, die Hitler an die „Veteranen“ des Putsches verteilte, ausgezeichnet wurde. Nach 1924 wurde er zudem Mitglied in der Schutzstaffel (Mitgliedsnummer 7).
Als einer von Hitlers persönlichen Adjutanten war Schaub seit den späten 1920er Jahren bis ins Jahr 1945 ständig in Hitlers Nähe. Die gute Beziehung zu seinem Chef dokumentierte sich unter anderem in dem Umstand, dass Hitler bei Schaubs zweiter Hochzeit als Trauzeuge in Erscheinung trat.
Im Frühjahr 1945 entließ Hitler Schaub aus seiner Umgebung im Führerbunker in Berlin und schickte ihn stattdessen nach Süddeutschland, um seine, Hitlers, sämtliche persönliche Unterlagen zu vernichten. Zu diesem Zweck suchte Schaub Hitlers Privatwohnung am Münchener Prinzregenten-Platz sowie sein Haus auf dem Obersalzberg auf und verbrannte alle greifbaren Dokumente aus Hitlers Privattresoren.
Nach der deutschen Kapitulation im Mai 1945 wurde Schaub in der Nähe von Berchtesgaden von amerikanischen Truppen verhaftet und bis 1949 in verschiedenen Internierungslagern festgehalten. Da sowohl amerikanische Militärgerichte als auch deutsche Entnazifizierungsbehörden kein Anzeichen für eine Verwicklung Schaubs in igendwelche „Schandtaten“ entdecken konnten, wurde er von diesen als „Mitläufer“ freigesprochen.[1] Eine Anklage als Kriegsverbrecher kam dementsprechend nicht zustande.
Stattdessen verbrachte Schaub seinen Lebensabend als Drogist in München.
[Bearbeiten] Beurteilung durch Zeitgenossen und Forschung
Schaub galt als loyal, verschwiegen und zuverlässig. Er selbst hielt sich – wohl zu Recht – für einen unpolitischen Menschen. Seine Mitgliedschaft in der NSDAP sei, so Schaub, zustandegekommen, „wie die Jungfrau zum Kind“ käme.[1] Nicht der Wille zur politischen Aktivität habe ihn zum Parteieintritt veranlasst, sondern diese habe sich einfach aus seiner ständigen Nähe zu seinem Freund Hitler ergeben.
Meissner charakterisierte Schaub rückblickend als einen umgänglichen und sogar integeren, wenn auch geistig eher bescheiden ausgestatteten Menschen: „Wie er so anständig, so menschlich und hilfsbereit bleiben konnte, wo er doch als Planet um den Diktator kreiste, ist mir unverständlich. Aber der Schaub war wirklich so.“[1]
Unter den Naziführern war Schaub insbesondere deswegen gerne gesehen, weil sich der Mann, der ständig in Hitlers Nähe war, hervorragend dafür eignete, um nützliche Informationen über Hitler momentane Laune, geistige und physische Verfassung zu erhalten, die diese dann für eigene Zwecke nutzbar machen konnten.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Julius Schaub im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
[Bearbeiten] Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Schaub, Julius |
KURZBESCHREIBUNG | Adolf Hitlers langjähriger persönlicher Chefadjutant |
GEBURTSDATUM | 20. August 1898 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 27. Dezember 1967 |
STERBEORT | München |