Julius Mosen

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Julius Mosen, eigentlich Julius Moses (* 8. Juli 1803 in Marieney/Vogtland; † 10. Oktober 1867 in Oldenburg) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller, der vor allem durch sein "Andreas-Hofer-Lied" bekannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Julius Moses wurde als Sohn von Johannes Gottlob Moses geboren, der als Kantor und Schulmeister in der Gemeinde von Marieney wirkte. In Plauen besuchte er das Gymnasium und danach die Universität Jena. Während eines einjährigen Aufenthaltes in Italien empfing er Anregungen zu seinen bedeutendsten Werken (Ritter Wahn, Cola Rienzi, Der Kongreß von Verona).

Danach lebte er als Jurist in Leipzig und ließ sich 1835 als Rechtsanwalt in Dresden nieder. In dieser Zeit entstanden vorwiegend Dramen. Im Jahre 1844 übersiedelte er nach Oldenburg, wo er als Dramaturg am Hoftheater tätig war. Im gleichen Jahr wurde der Familienname Moses durch Dresdener Ministerialerlass in Mosen geändert. Doch schon 1846 erkrankte er schwer an einer rheumatischen Krankheit und war die letzten zwanzig Jahre seines Lebens bettlägerig. Sein Grab befindet sich auf dem Gertrudenfriedhof in Oldenburg.

[Bearbeiten] Künstlerisches Schaffen

Sein bekanntestes Gedicht ist der Text des "Andreas-Hofer-Liedes" ("Zu Mantua in Banden"), das heute Landeshymne des österreichischen Bundeslandes Tirol ist.

In Leben und Werk von Mosen lassen sich drei Leidensmotive feststellen: die Heimatliebe, der Freiheitskampf und schließlich auch die heute zerstörte deutsch-jüdische Symbiose.

In den "Erinnerungen" schreibt er von der "Anhänglichkeit an die heimatliche Erde des Vogtlandes", das den Blick anzieht, "als müsste dort weit hinten in der Ferne unter den harztropfenden Tannen, dort wo die Berge terrassenartig in dunkler Bläue emporsteigen, irgendein Geheimnis verborgen sein, das uns an sich lockt und sich uns gern enthüllen möchte." Die Vogtländer sind für ihn die "sächsischen Tyroler, nur genügsamer, nur regsamer, nur hartnäckiger in Verfolgung ihres Zieles, doch ebenso bieder, wenn auch derber."

[Bearbeiten] Werke

  • Ritter Wahn, Epos
  • Bilder im Moose, Novellensammlung
  • Kaiser Otto der Dritte, Drama, 1842
  • Cola Rienzi, Herzog Bernhard, Drama, 1842
  • Die Bräute von Florenz, Drama, 1842
  • Bernhard von Weimar, Drama
  • Der Sohn des Fürsten, Drama
  • Der Kongreß von Verona, Roman

[Bearbeiten] Literatur

  • Werner Mahrholz: Julius Mosens Prosa. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte der Romantik und des Jungen Deutschland. Duncker, Weimar 1912. (= Forschungen zur neueren Literaturgeschichte; 41)
  • Dieter Seidel: Julius Mosen. Leben und Werk. Eine Biografie. Kerschensteiner, Lappersdorf 2003. ISBN
  • Fred Frank Stapf: Julius Mosen. Der Vogtländer Dichter des Andreas-Hofer-Liedes. 2., erw. Aufl. Kerschensteiner, Lappersdorf 2001. ISBN

[Bearbeiten] Weblinks

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