Julbock

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Julböcke als Schmuck für den Weihnachtsbaum
Julböcke als Schmuck für den Weihnachtsbaum

Der Julbock (Schwedisch, ’Weinachtsbock’; Dänisch: Julebuk und Norwegisch: Julebukk) ist ein Ziegenbock aus Stroh, der in skandinavischen Ländern ein Symbol für die Weihnachtszeit ist.

Die Figur des Julbocks stammt aus einer Zeit, als in Skandinavien noch die nordische Mythologie vorherrschte. Der Wagen des Gottes Thor wurde von zwei Ziegenböcken gezogen.

In Finnland wird der Weihnachtsmann Joulupukki genannt, was eine wörtliche Übersetzung von Julbock ist.

[Bearbeiten] Aktivitäten

Bis zum 19. Jahrhundert war es üblich, dass eine Gruppe von Bauernkindern zwischen den Höfen umherzog, um dort Schauspiele oder Lieder vorzutragen. Einer in dieser Gruppe war immer als Julbock verkleidet und zum Dank für ihren Auftritt erhielten die Kinder bei einer Zusammenkunft zwischen Weihnachten und Neujahr zu Essen und zu Trinken. Es kam auch vor, dass der Strohbock unter den Tisch gestellt wurde und dass man ihm symbolisch etwas vom Weihnachtsbuffet (julbord) abgab.

Eine andere Sitte war es, den Julbock heimlich bei seinem Nachbarn auf dem Hof zu verstecken. Dieser hatte nun die Aufgabe, das Tier ungesehen zurückzubringen. Im 19. Jahrhundert wurde es in bürgerlichen Familien üblich, dass eine Person als Julbock Geschenke verteilte, genau wie es heute der Weihnachtsmann macht. Da der skandinavische Julbock heute seine Stellung fast ganz an den Weihnachtsmann verloren hat, ist er nur noch ein schmückendes Beiwerk im festlich geschmückten Haushalt.

[Bearbeiten] Julbock in Gävle

Der Gävlebock 2003
Der Gävlebock 2003

Seit 1966 wird auf dem zentral gelegenen Schlossplatz (Slottstorget) in Gävle zur Weihnachtszeit ein überdimensionaler Julbock aufgestellt. Er ist üblicherweise 13 Meter hoch, 7 Meter lang und wiegt etwa 3,5 Tonnen. Trotz intensiver Bemühungen der Initiatoren (eine lokale Handelsvereinigung und ein naturwissenschaftlicher Schülerverein) den Bock zu schützen, wird er fast jedes Jahr Opfer von Brandanschlägen. Diese Tatsache wurde von ausländischen Touristen bzw. Austauschstudenten ärgerlicherweise als Tradition aufgefasst, so dass sie sich aktiv an der Zerstörung des Julbocks beteiligten. Zum 40-jährigen Jubiläum wurde der Julbock im Winter 2006 erstmals mit einem Brandschutzmittel imprägniert und konnte einem Anschlagversuch erfolgreich standhalten.