Joseph Kehren

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Joseph Kehren (* 30. Mai 1817 in Hülchrath; † 12. Mai 1880 in Düsseldorf) war ein deutscher Maler und Freskant.

Kehren studierte seit 1834 an der Düsseldorfer Akademie und stellte 1839 sein erstes Bild: Die heilige Agnes (Altarbild in einer Schloßkapelle des Grafen Trips) aus. Er malte ebenfalls eine beträchtliche Anzahl von Kirchenfahnen und unterstützte befreundete Künstler bei der Ausführung von Freskogemälden, besonders Alfred Rethel bei den Freskomalereien aus der Geschichte Karls des Großen (im Rathaussaal in Aachen).

Als Rethel in eine unheilbare Krankheit verfiel, erhielt Kehren den Auftrag zur Vollendung des Werkes. Nach den Entwürfen Rethels malte er:

  • Die Taufe Wittekinds, (Widukind)
  • Die Kaiserkrönung Karls des Großen durch Leo III.,
  • Die Erbauung des Aachener Doms
  • Die Ernennung Ludwigs des Frommen zum Nachfolger Karls.

Nach Beendigung jener Fresken (1862) kehrte er nach Düsseldorf zurück und malte im Auftrag des Kultusministeriums ein großes Bild: Justitia, nach einem kleinen Ölbild Rethels für den Schwurgerichtssaal zu Marienwerder. Bei dem Brande des Düsseldorfer Akademiegebäudes 19. März 1872 ging Kehrens Atelier mit sämtlichen Studien und mehreren angefangenen Bildern zu Grunde. 1874 erhielt er von der preußischen Regierung den Auftrag, mit dem Historienmaler Franz Heinrich Commans und Peter Johann Theodor Janssen die Aula des Lehrerseminars in Mörs mit Fresken zu schmücken, die in einem großen Fries die ganze Geschichte von Erschaffung der Welt bis zur Kaiserkrönung Wilhelms I. in Versailles zur Anschauung bringen.

Von sonstigen Werken Kehrens sind noch hervorzuheben:

  • Maria mit dem Christuskind (1842, für die Kirche in Wevelinghofen),
  • Lorelei (1847),
  • Joseph gibt sich seinen Brüdern zu erkennen (1849),
  • Christus am Kreuz mit Magdalena (gestochen von Nikolaus Barthelmess),
  • Die schmerzhafte Mutter (1872),
  • Saulus an der Leiche des Stephanus (1873, großer Karton).

Kehrens Auffassung war ernst, voll Kraft, Geist und Leben. In dem Streben nach scharfer Charakteristik nahm sein Stil eine gewisse Herbheit an. Er starb am 12. Mai 1880 in Düsseldorf.

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.