Josef Joffe

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Josef Joffe (* 15. März 1944 in Łódź [1], Polen) ist ein deutscher Journalist.

Er wuchs in Berlin auf und studierte neben anderen an der Harvard-Universität und erlangte 1975 den Ph.D.

Seit April 2000 ist Joffe Mitglied im Herausgeber-Gremium der WochenzeitungDie Zeit“. Von 2001 bis 2004 war er auch ihr Chefredakteur, gemeinsam mit Michael Naumann. Davor war Joffe Leiter des Ressorts „Außenpolitik“ bei der Süddeutschen Zeitung. Seine journalistische Karriere begann Joffe 1976 bei der „Zeit“, erst als politischer Redakteur, dann als Chef des Ressorts „Dossier“.

Als Dozent für internationale Politik lehrte Joffe in München, an der Johns-Hopkins-Universität, in Harvard sowie in Stanford.

Josef Joffe ist in zahlreichen Kuratorien und Gremien engagiert, so etwa als Kuratoriumsvorsitzender des einzigen dem Reformjudentum nahestehenden deutschen Rabbinerseminars[2], beim Deutschen Museum München, dem Aspen Institute Berlin, der Jacobs University Bremen, der Ben-Gurion-Universität des Negev, der American Academy Berlin, dem Leo Baeck Institut New York sowie Humanity in Action (Berlin).

Er ist zudem Mitglied in den folgenden Redaktionsbeiräten: „International Security“ (Harvard/MIT)[3], "The American Interest" [4] (Washington), „Prospect“ (London)[5] und „Internationale Politik“ (Berlin).

Inhaltsverzeichnis

Themen und Ausrichtung

Eine fixe Zuordnung zu bestimmten Gruppen und Tickets versucht Joffe nach eigener Aussage zu vermeiden, er finde «Ideen interessanter als Identitäten» [6] Mit der Redaktionsleitung der Zeitdossiers und in seiner heutigen Position als Herausgeber war Joffe lange nicht auf ein bestimmtes Themenfeld festgelegt. Ein Schwerpunkt seiner Artikel, Bücher und Forschungstätigkeit liegt aber auf außenpolitischen Themen und der internationalen Stellung der Bundesrepublik und Europas. Von der politischen Ausrichtung her stehen ihm Vertreter der libertären Achse des Guten nahe, was sich auch an einer aktuellen gemeinsamen Buchveröffentlichung zur Political Correctness zeigt.

Josef Joffe galt bei Beginn des Irak-Krieges als vehementer Befürworter [7] [8] der US-amerikanischen Politik und Kritiker der Position der deutschen Bundesregierung, hat aber seitdem auch deutliche Kritik am Vorgehen von Weißem Haus und Pentagon geäußert.

Joffe steht dem Mainstream in der Klimadiskussion sehr kritisch gegenüber und bezeichnete etwa Al Gore als Propheten des „Klimatismus“, einer „neuen weltlichen Religion“ mit chiliastischen/endzeitreligiösen Aspekten[9].

Preise und Ehrungen

Quellen

  1. Interview in der dänischen Tageszeitung "Berlingske": Joffe blev født i 1944 i den jødiske ghetto i Lodz
  2. Senat und Kuratorium des Abraham-Geiger-Kollegs
  3. International Security Program: International Staff & Editorial Board
  4. The American Intest: Masthead
  5. Prospect: Staff
  6. «Ich bin kein Giordano», Interview mit Josef Joffe über den Nahen Osten und Amerika, guten Journalismus und Deutschlands neues Judentum.
  7. Beitrag in "Die Zeit": Ein anderer Krieg – Amerika hat seinen Verteidigungskrieg begonnen
  8. Beitrag in "Die Zeit": Cowboy-Imperialist, dummer Sozialist, gezügelter Pazifist
  9. Beitrag in DIE ZEIT, 18. Oktober 2007: „Ich bin Dein Gore…und Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Der Klimatismus als neue weltliche Religion

Werke

Weblinks

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