John Donne

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John Donne
John Donne

John Donne (* 22. Januar 1572 in London; † 31. März 1631 ebenda)[1] war ein englischer Schriftsteller und der bedeutendste der metaphysischen Dichter. Sein Werk umfasst Predigten, religiöse Gedichte, Übersetzungen aus dem Lateinischen, Epigramme, Elegien, Lieder und Sonette.

Donne wuchs in einer katholischen Familie auf und studierte sowohl in Oxford (am Hertford College) als auch in Cambridge. Als junger Mann bereiste er Europa und begleitete von 1596 bis 1597 den Grafen von Essex auf dessen Reisen nach Cádiz und auf die Azoren. Zurückgekehrt, wurde er Sekretär des Baron Ellesmere und begann sich als Dichter einen Namen zu machen. Zu den Werken aus dieser Zeit zählen viele seiner Lieder und Sonette, deren realistischer und sinnlicher Stil bemerkenswert ist. Donne schrieb auch viele satirische Verse, die eine zynische Weltanschauung zeigen.

1601 schloss Donne eine geheime Ehe mit Anne More, Nichte der zweiten Ehefrau von Baron Ellesmere; daraus entwickelte sich ein öffentlicher Skandal, der Donnes Ruf ruinierte; seine Werke nahmen einen ernsteren Ton an. Zwei Anniversaries („Jahresfeiern“) – An Anatomy of the World („Anatomie der Welt“) von 1611 und Of the Progress of the Soul („Vom Vorankommen der Seele“, 1612) – zeigen, wie erschüttert sein Glaube an die mittelalterliche Ordnung der Dinge war, in einer Zeit wachsenden Zweifels in der Politik, Wissenschaft und Philosophie. Seine Satire von 1611 Ignatius his Conclave war wahrscheinlich das erste englischsprachige Werk, in dem Galileo Galilei erwähnt wurde.

Nach langer finanzieller Unsicherheit und Not, während der er zweimal Mitglied des Parlaments war (1601 und 1614), befolgte Donne schließlich den Wunsch seines Königs Jakob I. und ließ sich 1615 zum Priester weihen. Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1617 wurde der Ton seiner Dichtung dunkler, besonders in den Holy Sonnets.

Nach seiner Priesterweihe schrieb Donne eine Reihe religiöser Werke, so seine Devotions (1624) und verschiedene Predigten, von denen einige zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurden. Er galt auch als einer der gewandtesten Prediger seiner Zeit. 1621 wurde Donne zum Dekan von St. Paul's (London) ernannt und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod im Jahr 1631 inne.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde John Donne in der durch T.S. Eliot initiierten Diskussion detailliert untersucht. Dabei konzentrierte sich die Debatte auf die Interpretation der einzelnen Gedichte und ließ die historischen sowie biographischen Bedingungen John Donnes fast völlig außer acht.

[Bearbeiten] Zitat

Zwei Wendungen aus dem Werk Donnes fanden Eingang in die Populärkultur, nämlich das sprichwörtliche „Niemand ist eine Insel“ und „Wem die Stunde schlägt“ als Titel eines Romans von Ernest Hemingway. Beide stammen aus dem selben Absatz in Meditation XVII:

No man is an island, entire of itself; every man is a piece of the continent, a part of the main. If a clod be washed away by the sea, Europe is the less, as well as if a promontory were, as well as if a manor of thy friend's or of thine own were. Any man's death diminishes me because I am involved in mankind; and therefore never send to know for whom the bell tolls; it tolls for thee.
Niemand ist eine Insel, in sich selbst vollständig; jeder Mensch ist ein Stück des Kontinentes, ein Teil des Festlands. Wenn ein Lehmkloß in das Meer fortgespült wird, so ist Europa weniger, gerade so als ob es ein Vorgebirg wäre, als ob es das Landgut deines Freundes wäre oder dein eigenes. Jedes Menschen Tod ist mein Verlust, denn mich betrifft die Menschheit; und darum verlange nie zu wissen, wem die Stunde schlägt; es gilt dir selbst.“

[Bearbeiten] Weblinks

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[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Die kleine Enzyklopädie, Encyclios-Verlag, Zürich, 1950, Band 1, Seite 376