Johannes von Kronstadt

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Dem Heiligen Johannes von Kronstadt geweihte russisch-orthodoxe Kirche in Hamburg-St. Pauli.
Dem Heiligen Johannes von Kronstadt geweihte russisch-orthodoxe Kirche in Hamburg-St. Pauli.

Johannes von Kronstadt (russisch Иоанн Кронштадтский/ Ioann Kronschtadski, bürgerlich Iwan Iljitsch Sergijew, russ. Иван Ильич Сергиев, * 19. Oktoberjul./ 31. Oktober 1829greg. in Sura bei Archangelsk; † 20. Dezember 1908jul./ 2. Januar 1909greg. in Kronstadt) ist ein russisch-orthodoxer Heiliger.

Er war einer der russischen Starzen des 19. Jahrhundert. Bekannt und außerordentlich populär wurde Johannes von Kronstadt als Prediger und durch den Aufbau sozialer Einrichtungen wie Armenasyle, Krankenhäuser, Schulen und Kinderheime durch das Sammeln von Spenden des Adels und Bürgertums. Darüber hinaus galt er als Wunderheiler. Im politischen Bereich unterstützte er die bestehende Ordnung des Zarenreiches, war Mitglied der antisemitischen Bundes des russischen Volkes (Schwarzhunderter)[1]; er musste daher während der Revolution 1905/06 Kronstadt zeitweise verlassen. Antisemitische Pogrome sah er als Bestrafung der Juden durch Gott an. Das Pogrom von Kischinjow 1903 wurde von ihm zunächst verurteilt[2], später jedoch begrüßt.

Johannes von Kronstadt wurde 1964 von der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland und 1990 von der Russisch-orthodoxen Kirche kanonisiert.

[Bearbeiten] Literatur

  • Walter Laqueur: Der Schoß ist fruchtbar noch. Der militante Nationalismus der russischen Rechten. München 1995, S. 76-83.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. http://www.bautz.de/bbkl/j/Johannes_v_kro.shtml
  2. Materialy dlja istorii antijewreiskich pogromow w Rossii (Materialien zur Geschichte antijüdischer Pogrome in Russland), Band 1. Sankt Petersburg, 1919. Siehe [1] (russisch)