Johann Jakob von Tschudi

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Tschudi
Tschudi

Johann Jakob von Tschudi (* 25. Juli 1818 in Glarus; † 8. Oktober 1889 in Lichtenegg bei Wien) war ein Schweizer Naturforscher, Forschungsreisender, Linguist und Diplomat, der verschiedene Werke zur Quechua-Sprache verfasste.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Er studierte in Leiden, Neuchâtel, Zürich und Paris, später auch in Berlin und Würzburg Naturwissenschaft, bereiste 1838 bis 1843 Peru, lebte seit 1848 auf seiner Besitzung Jakobshof in Lichtenegg (Niederösterreich), bereiste 1857 bis 1859 Brasilien, die La-Plata-Staaten, Chile, Bolivien und Peru. Von Tschudi lernte in Lima Mariano Eduardo de Rivero y Ustariz, Direktor des Nationalen Museums für Archäologie, Anthropologie und Geschichte von Perú kennen, und wurde im Rahmen gemeinsamer Studien Co-Autor des Buches Antigüedades Peruanas, welches 1851 in Wien publiziert wurde. Von Tschudi ging 1859 als Gesandter der Schweiz nach Brasilien, wo er namentlich auch zum Studium der Einwanderungsverhältnisse die mittleren und südlichen Provinzen bereiste, kehrte 1861 zurück, ging 1866 als schweizerischer Geschäftsträger nach Wien und wurde 1868 zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister daselbst ernannt. Seit 1883 lebte er wieder auf seinem Gut.

[Bearbeiten] Werke

  • System der Batrachier (Neuchâtel 1838)
  • Untersuchungen über die Fauna peruana (St. Gallen 1844-47, mit 76 Tafeln)
  • Die Kechuasprache (Wien 1853, 3 Tle.)
  • Ollanta, ein altperuanisches Drama, aus der Kechuasprache übersetzt und kommentiert (das. 1875)
  • Organismus der Khetsuasprache (Leipzig 1884)
  • Peru, Reiseskizzen (St. Gallen 1846, 2 Bde.)
  • Antiguedades peruanas (mit Don Mariano de Rivero, Wien 1851, mit Atlas)
  • Reisen durch Südamerika (Leipzig 1866-69, 5 Bde.)

[Bearbeiten] Literatur

  • Jeroen Dewulf: Brasilien mit Brüchen. Schweizer unter dem Kreuz des Südens, Zürich NZZ Verlag (2007) ISBN 978-3-03823-349-7

[Bearbeiten] Weblinks

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