Johann Baptist Metz
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Johann Baptist Metz (* 5. August 1928 in Welluck/heute Auerbach in der Oberpfalz) ist ein katholischer Theologe (Fundamentaltheologie) und ein Schüler von Karl Rahner.
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[Bearbeiten] Leben
Nach dem Abitur am heutigen Gregor-Mendel-Gymnasium in Amberg studierte Metz in Bamberg, Innsbruck und München Theologie und Philosophie. 1952 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. und 1961 zum Dr. theol. 1954 wurde er zum Priester geweiht. Von 1963 bis 1993 hatte er den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster (Westfalen) inne. Danach war er mehrere Jahre an der Universität Wien als Gastprofessor tätig.[1] Von 1968 bis 1973 war er Konsultor des Päpstlichen Sekretariats für die Ungläubigen und von 1971 bis 1975 Berater der Synode der Deutschen Bistümer und Hauptverfasser des Synodendokuments Unsere Hoffnung. Metz ist Mitbegründer und -herausgeber der internationalen theologischen Zeitschrift Concilium. Von der Universität Wien erhielt er 1994 die Ehrendoktorwürde. In den letzten Jahren arbeitete er verstärkt mit dem Wiener Fundamentaltheologen Johann Reikerstorfer zusammen.
[Bearbeiten] Begründer der „neuen“ Politischen Theologie
Metz kann als Begründer der von ihm selbst so benannten „neuen“ Politischen Theologie – in Abgrenzung zur „alten“ Politischen Theologie Carl Schmitts – angesehen werden. Dieser vom deutschen Linkskatholizismus (u. a. Walter Dirks) und der Frankfurter Schule beeinflusste Neuansatz hatte starke Auswirkungen auf die Theologie der Befreiung in Lateinamerika. Metz gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten deutschsprachigen Theologen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Es ist das besondere Anliegen von Metz, die „Autorität der Leidenden“ in die Theologie neu einzuführen bzw. wieder daran zu erinnern; die Theodizee-Frage sieht er als bleibenden Auftrag an Kirche und Theologie, die „memoria passionis“ zu bewahren und auf diese Weise zu einer Humanisierung der Welt in Offenheit auf deren eschatologische Vollendung durch Gott beizutragen.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Zur Theologie der Welt, Mainz 1973 (Topos-TB), ISBN 3-7867-0411-2
- Glaube in Geschichte und Gesellschaft. Studien zu einer praktischen Fundamentaltheologie, Mainz 1977, ISBN 3-7867-0659-X
- Zeit der Orden? Zur Mystik und Politik der Nachfolge, Freiburg 1977, ISBN 3-451-17724-2
- Jenseits bürgerlicher Religion. Reden über die Zukunft des Christentums, Mainz/München 1980, ISBN 3-7867-0826-6
- Zum Begriff der neuen Politischen Theologie 1967–1997, Mainz 1997, ISBN 3-7867-2029-0
- Memoria Passionis. Ein provozierendes Gedächtnis in pluraler Gesellschaft, Freiburg 2006, ISBN 978-3-451-28941-5
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ „Gespräche mit Johann B. Metz über Spiritualität heute“, Online-Universitätszeitung, 6. Februar 2008
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Johann Baptist Metz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bibliografie von Johann Baptist Metz
Personendaten | |
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NAME | Metz, Johann Baptist |
KURZBESCHREIBUNG | katholischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 5. August 1928 |
GEBURTSORT | Auerbach in der Oberpfalz |