Jindai Moji

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Jindai Moji (jap. 神代文字, auch: Kamiyo Moji, dt. „Buchstaben des Götterzeitalters“) bezeichnet Buchstaben einer Schrift die vor Einführung der Chinesische Schrift in Japan verwendet worden sein soll. Während der 30er Jahre wurde es von japanischen Nationalisten stark gefördert. Obwohl es bereits vor dem Aufkommen des japanischen Nationalismus existierte, gilt diese These als wissenschaftlich widerlegt. Im Jindai Moji werden nur 5 Vokale verwendet, obwohl es das 5-Vokal-System erst seit dem späten Klassischen Japanisch der Heian-Zeit (794–1185) gibt. Die Zeichen finden sich in verschiedenen Shintō-Schreinen, einschließlich dem Ise-Schrein, und bei Shintō-Zeremonien und -Amuletten.

Einige Fassungen, insbesondere die Ahiru Moji (阿比留文字) aus dem 18. Jahrhundert, sind Kopien oder Varianten der koreanischen Hangul. Andere sind eher piktografisch oder ähneln Runen.

Jindai Moji wurden während der Hochzeit des japanischen Nationalismus vor dem Zweiten Weltkrieg gelehrt und in Schulbüchern erwähnt. Obwohl ihre Entstehungsgeschichte widerlegt ist, halten heutzutage einige Nationalisten und Shintōisten an ihr fest.

In moderner Zeit wurde die Jindai moji von vereinzelten koreanischen Historikern als Beweis für die hypothetische Garimto-Schrift (가림토) aufgenommen. Diese soll die gemeinsame Grundlage der Jindai Moji und des Hangul sein. Diese Theorie wird jedoch ebenso von der Fachwelt als haltlos zurückgewiesen.

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