Japanische Mythologie

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Der Ursprung der japanischen Mythologie liegt in einer Naturreligion (s. Animismus), die Bergen, Flüssen, Bäumen und anderen Orten und Naturereignissen innewohnende Gottheiten, die kami 神 und Dämonen, oni 鬼, zuschrieb. Je nach Kontext lässt sich der Begriff kami 神 auch eher als Seele oder Naturgeist wiedergeben. Seltenere Begriffe sind jingi 神祇 oder kishin 鬼神. Damit im Zusammenhang steht auch der japanische Schöpfungsmythos um das Götterpaar Izanagi und Izanami, das Parallelen zu ozeanischen Schöpfungsmythen aufweist.

Als der Buddhismus im 7. Jh durch koreanische Mönche nach Japan kam, von einigen Adelsfamilien unterstützt wurde und sich dann auch durchsetzte, versuchte die Gegenseite den alten Volksglauben als ebenbürtige Religion zu schaffen, woraus sich der Shintō (神道) entwickelte. Von Shintō als Religion lässt sich erst etwa ab im 12. Jh sprechen.

Einen weiteren Einfluss übte die Ahnenverehrung des Konfuzianismus aus, der zur selben Zeit und auf dem gleichen Weg nach Japan kam.

Laut einer klassischen Definition des Shintō-Gelehrten Motoori Norinaga, bezeichnet kami erstens die Gottheiten in den klassischen Mythen von Kojiki und Nihonshoki; zweitens die Gottheiten der einzelnen Shintō-Schreine (teilweise mit Punkt 1 identisch); drittens die Seelengeister in Menschen, Tieren, Bergen, Flüssen u.a. In alter Zeit wurde (nach Norinaga) alles, was in irgend einer Weise außergewöhnlich war, kami genannt, unabhängig davon, ob es sich um etwas Gutes oder Schlechtes, Erhabenes oder Abstoßendes handelte. Auch hochgestellte Persönlichkeiten konnten als kami bezeichnet werden, selbst wenn ihre Göttlichkeit vielleicht nur in einem lokal begrenzten Rahmen gültig war. Der Geist eines verstorbenen Tennō wird ebenfalls als kami verehrt. Diese flexible, moralisch unbestimmte Auffassung von Göttlichkeit hat sich im Shintō bis heute erhalten. Auch die im Yasukuni-Schrein verehrten Kriegshelden gelten in diesem Sinne als kami. Selbst Gegenstände konnten und können als Gottheiten angesehen und verehrt werden. Hierzu zählen vor allem die drei Symbole des Tennō: das Schwert Kusanagi, der Spiegel Yata no kagami und der Edelstein Yasakani no magatama, aber auch unbedeutende und alltägliche Dinge.

Zugleich werden auch ausländische Götter und der christliche Gott mit dem Begriff kami bezeichnet. kami kann sowohl als Singular als auch als Plural interpretiert werden, daher ist es ohne Weiteres möglich monotheistische und polytheistische Vorstellungen in einem Begriff zu vereinen. Der Begriff kami greift also sehr viel weiter als Gott oder Gottheit, schließt diese Vorstellungen aber mit ein.

Japanische Shinto-Schreine sind zumeist namentlich bekannten Gottheiten geweiht, die oft den alten Mythen entstammen, manchmal aber auch durch den Buddhismus nach Japan kamen oder aus historischen, später vergöttlichten Persönlichkeiten entstanden sind. Das bekannteste Beispiel einer mythologischen Gottheit ist Amaterasu mit dem Hauptschrein in Ise. Die meisten der Shichi Fukujin (jap. 七福神, dt. Sieben Glücksgötter) entstammen dagegen dem Buddhismus. Ein berühmtes Beispiel für die Vergöttlichung einer historischen Persönlichkeit ist Tokugawa Ieyasu, der im bekannten Tōshō-gū-Schrein in Nikkō verehrt wird. Auch ein Nicht-Japaner kann als kami verehrt werden, so der Arzt Robert Koch.

[Bearbeiten] Der Shintō und seine Legenden

Die Geschichte Japans beginnt eigentlich erst im 6. Jh. n. Chr. Für viele Bereiche der japanischen Kultur und Lebensart wird China zum Vorbild. Seit dem 8. Jh. existiert jedoch die japanische Kultur als Eigenständigkeit. Japan entwickelte sehr früh seine eigene Religion: den Shintō. Shintō bedeutet übersetzt soviel wie „Weg der Götter“, eine Religion, die aus sehr vielen alten Glaubensrichtungen besteht. Die Götter selbst werden Kami, „die Höherstehenden“ genannt. Ein jeder Kami wird verehrt und verkörpert eine Naturerscheinung, etwa Sonne, Donner, Flüsse etc. Die Kami haben fast alle menschliche oder menschenähnliche Gestalt, sie leben entweder im Himmel oder unter den Menschen.

Die Mythen der Japaner sind uns dank den Kaisern Japans bekannt. Japan war lange Zeit ein in Klans zersplitterter Staat, doch schließlich setzte sich der Klan der Provinz Yamato durch und bildete den ersten kaiserlichen Staat. Von da an übernahmen sie die chinesische Schrift und verfassten die ersten Gesetze. Die ersten Kaiser gaben den Auftrag, den Shintō schriftlich festzuhalten, und so entstanden das Kojiki, die „Aufzeichnung alter Begebenheiten“, die in einer Mischform der chinesischen und japanischen Sprache abgefasst sind. Das Kojiki erzählt von der Weltschöpfung und von der Geschichte der Kami und der Kaiser. Durch das Kojiki weiß man, dass den Kami Opfer gemacht wurden, um bestimmte Ziele zu erreichen: Sie rufen die Götter bei Krankheitsfällen und Problemen an, bitten sie um Rat und Trost. Auch der Kaiser wird hochverehrt, da er als ein direkter Nachfahre des Kamis der Sonne, Amaterasu, gilt. Wichtig waren auch die Berge Japans, denn ihnen wurde nachgesagt, dass die Toten und die Götter auf ihren Gipfeln hausten. Der Berg Fuji galt dabei als besonderes Heiligtum, da er der höchste Berg war.

[Bearbeiten] Siehe auch

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