Janica Kostelić

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Janica Kostelić
Janica Kostelić

Janica Kostelić [ˈjanitsa ˈkɔstɛlitɕ] (* 5. Januar 1982 in Zagreb) ist eine ehemalige kroatische Skirennläuferin. Sie ist mit viermal Gold und zweimal Silber die erfolgreichste alpine Skirennläuferin der Olympia-Geschichte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Erfolge

Kostelić ist die erste kroatische Sportlerin, die jemals Medaillen bei Olympischen Winterspielen gewann. Zugleich ist sie die bislang einzige Skirennläuferin, die vier Goldmedaillen bei Olympischen Spielen erringen konnte. Nachdem sie 2001 wegen einer Knieverletzung, welche beinahe das frühe Ende ihrer Karriere bedeutet hätte, pausieren musste, gewann sie bei den Olympischen Winterspielen 2002 drei Goldmedaillen im Riesenslalom, im Slalom und in der Kombination sowie eine Silbermedaille im Super-G. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin konnte sie ihre erfolgreiche Laufbahn mit einer Goldmedaille in der Kombination sowie einer weiteren Silbermedaille im Super-G fortsetzen.

Bei der Weltmeisterschaft 2003 in St. Moritz wurde sie zum ersten Mal Weltmeisterin und zwar im Slalom und in der Kombination. Anfang 2004 musste sie sich aufgrund einer erneuten Knieverletzung vorübergehend aus dem Sport zurückziehen. Bei der Weltmeisterschaft 2005 in Bormio wurde sie Weltmeisterin in der Kombination, in der Abfahrt und im Slalom. Den Riesenslalom und Super-G musste sie wegen einer starken Erkältung auslassen. So wurde sie in Bormio in jeder Disziplin, in der sie startete, Weltmeisterin.

Weiters konnte sie 30 Weltcuprennen gewinnen, davon 20 Slaloms, zwei Riesenslaloms, eine Abfahrt, einen Super-G, zwei Super-Kombinationen und vier Kombinationswertungen. Damit gehört sie neben Petra Kronberger und Pernilla Wiberg zu den drei Skirennläuferinnen, die in allen Wettwewerben des Skiweltcups gewinnen konnten. 2001, 2003 und 2006 konnte sie den Gesamtweltcup für sich entscheiden, dazu auch die Disziplinenweltcups im Slalom und in der Kombination. 2005 wurde sie nach einem dramatischen Finale mit nur drei Punkten Rückstand auf Anja Pärson Zweite im Gesamtweltcup.

Kostelić konnte in der Saison 2005/06 alle Disziplinen innerhalb einer Saison gewinnen. Zuvor war dies nur Petra Kronberger gelungen. Darüber hinaus gewann sie jeweils zum dritten Mal den Gesamtweltcup (dies mit der Rekord-Punktzahl von 1970 Punkten) und den Slalomweltcup.

Janica Kostelić ist bislang die einzige Skirennläuferin, die ihre olympische Goldmedaille in der alpinen Kombination verteidigen konnte. Seit den Winterspielen von Turin 2006 ist sie die erfolgreichste alpine Skirennläuferin bei Olympischen Spielen.

Beim Heim-Weltcup auf dem Sljeme in Zagreb im Januar 2006 verlor sie beim zweiten Slalomdurchgang bereits unmittelbar nach dem Start den rechten Skistock samt Handschuh und erreichte trotzdem mit starken Schmerzen den dritten Podestplatz (Platzierung im ersten Durchgang: 7.).

Janica Kostelić ist in Kroatien schon zu Lebzeiten eine Legende. Ihre Erfolge und Schicksale sind oft einzigartig und historisch. Kaum eine andere Skisportlerin hat derartig viele medizinische Operationen (vor allem Knieoperationen) hinter sich wie Janica Kostelić. In der Saison 2000/01 stürzte sie im Abfahrtstraining von St. Moritz so schwer, dass man anfangs sogar davon ausging, dass sie nie wieder Ski fahren könne. Trotz dieser körperlichen Rückschläge sammelte sie stets wieder neue psychische und physische Kräfte, um erneut auf Spitzenrängen aufzutauchen. Der TV-Sender Eurosport kürte sie zur Welt-Sportlerin des Jahres 2005. Außerdem wurde sie mit dem Laureus World Sports Award für die beste Sportlerin des Jahres 2006 ausgezeichnet.

Es ist letztlich auch das Verdienst der Kostelić-Familie, dass der Slalom-Weltcup von Zagreb (Sljeme) erfolgreich in den Kalender der FIS eingetragen wurde. In kaum einem anderen Land werden Slalom-Skiweltcups von derartig vielen Fans besucht wie in Kroatien. Kroatien, das eigentlich ein Land des Meeres und der Sonne ist, reihte sich seit den Erfolgen von Janica Kostelić auch erfolgreich in die Gruppe der Länder mit großer Wintersport-Tradition ein.

Ihr Vater Ante Kostelić, der gleichzeitig ihr Trainer ist, war früher ein bekannter Handballspieler. Ihr älterer Bruder Ivica Kostelić ist ebenfalls Skirennläufer und wurde 2003 Slalom-Weltmeister.

Am 19. April 2007 gab Janica Kostelić im Alter von nur 25 Jahren ihren Rücktritt vom alpinen Skisport bekannt. Dieser kam nicht ganz überraschend, verpasste sie doch aufgrund von Knieverletzungen schon die gesamte Saison im Winter davor.

[Bearbeiten] Olympische Spiele Die Olympischen Ringe

Olympiaort Rennort Datum Disziplin Resultat
Salt Lake City 2002 Deer Valley 20. Februar 2002 Slalom Goldmedaille (1. Platz)
Salt Lake City 2002 Park City 22. Februar 2002 Riesenslalom Goldmedaille (1. Platz)
Salt Lake City 2002 Kombination Goldmedaille (1. Platz)
Salt Lake City 2002 Super-G Silbermedaille (2. Platz)
Turin 2006 San Sicario 18. Februar 2006 Kombination Goldmedaille (1. Platz)
Turin 2006 Super-G Silbermedaille (2. Platz)

[Bearbeiten] Weltmeisterschaften

Weltmeisterschaft Rennort Datum Disziplin Resultat
St. Moritz 2003 St. Moritz Slalom Goldmedaille (1. Platz)
St. Moritz 2003 St. Moritz Kombination Goldmedaille (1. Platz)
Bormio 2005 Santa Caterina Abfahrt Goldmedaille (1. Platz)
Bormio 2005 Santa Caterina Slalom Goldmedaille (1. Platz)
Bormio 2005 Santa Caterina 4. Februar 2005 Kombination Goldmedaille (1. Platz)

[Bearbeiten] Weltcup

  • 3x Gesamtweltcup (2000/01, 2002/03, 2005/06)
  • 3x Slalom-Disziplinenweltcup (2000/01, 2002/03, 2005/06)
  • 4x Kombinations-Disziplinenweltcup (2000/01, 2002/03, 2004/2005, 2005/2006)
  • 30 Weltcupsiege
  • 16x Zweite
  • 9x Dritte
  • 55 Podestplätze

[Bearbeiten] Einzelweltcupsiege

Abfahrt
Datum Ort Land
14. Januar 2006 Bad Kleinkirchheim Österreich
Super-G
Datum Ort Land
15. Januar 2006 Bad Kleinkirchheim Österreich
Riesenslalom
Datum Ort Land
21. Dezember 2005 Špindlerův Mlýn Tschechien
18. März 2006 Åre Schweden
Kombination
Datum Ort Land
17. Januar 1999 St. Anton am Arlberg Österreich
14. Januar 2001 Flachau Österreich
22. Dezember 2002 Lenzerheide Schweiz
27. Februar 2005 San Sicario Italien
Super-Kombination
Datum Ort Land
22. Januar 2006 St. Moritz Schweiz
4. März 2006 Hafjell Norwegen
Slalom
Datum Ort Land
5. Dezember 1999 Serre Chevalier Frankreich
12. Dezember 1999 Sestriere Italien
18. November 2000 Park City USA
25. November 2000 Aspen USA
10. Dezember 2000 Sestriere Italien
20. Dezember 2000 Sestriere Italien
28. Dezember 2000 Semmering Österreich
14. Januar 2001 Flachau Österreich
26. Januar 2001 Ofterschwang Deutschland
18. Februar 2001 Garmisch-Partenkirchen Deutschland
10. März 2002 Altenmarkt Österreich
23. November 2002 Aspen USA
22. Dezember 2002 Lenzerheide Schweiz
29. Dezember 2002 Semmering Österreich
5. Januar 2003 Bormio Italien
8. März 2003 Åre Schweden
27. November 2004 Aspen USA
5. Februar 2006 Ofterschwang Deutschland
10. März 2006 Levi Finnland
17. März 2006 Åre Schweden

[Bearbeiten] Weblinks