Jan Egeland

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Jan Egeland (* 12. September 1957) ist ein norwegischer Politiker und Diplomat. Er ist heute Vizegeneralsekretär für Humanitäre Angelegenheiten und Koordinator für Nothilfe (Büros für die Koordination humanitärer Angelegenheiten, OCHA) der Vereinten Nationen (UN). Egeland ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern.

[Bearbeiten] Laufbahn

Von 1990 bis 1997 war er Staatssekretär im norwegischen Außenministerium. Jan Egeland war aktiv an zahlreichen Friedensprozessen beteiligt. 1992 war er Mitbegründer und Mitorganisator der norwegischen Vermittlung zwischen Israel und der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), die 1993 in die Oslo-Vereinbarung, eine Prinzipien-Erklärung, mündete. Er leitete außerdem die norwegische Delegation der von den Vereinten Nationen geführten Friedensgespräche, die zum 1996 in Oslo unterzeichneten Waffenstillstandsabkommen zwischen der Regierung von Guatemala und den Guerilleros der Unidad Revolucionaria Nacional Guatemalteca (URNG) führten.

Außerdem leitete er die Gastgeberdelegation, als 1997 in Oslo der Ottawa-Vertrag zur Ächtung von Antipersonenminen erfolgreich verhandelt und unterzeichnet wurde.

Im Jahr 2003 übernahm er die Nachfolge des Japaners Kenzo Oshima als UN-Vizegeneralsekretär.

[Bearbeiten] Stellungnahmen im Libanonkrieg 2006

Während des Libanonkrieges 2006 kam UN-Hilfskoordinator Egeland am 23. Juli 2006 nach Beirut und besichtigte dabei auch das von israelischen Luftangriffen schwer getroffene Süd-Beiruter Wohnviertel Sfeir und die einstige Zubringerstraße zum Flughafen. Er bezeichnete diese Angriffe als unverhältnismäßig und warf der israelischen Regierung einen Verstoß gegen internationales Völkerrecht vor. Der Hisbollah warf er vor, „sich feige unter Frauen und Kinder zu mischen“ und dadurch die hohen zivilen Opferzahlen bei den israelischen Militäraktionen mitzuverantworten.[1] Auch den israelischen Einsatz von Streubomben im Libanon und vor allem dessen massive Verschärfung noch in den letzten 72 Stunden des Konflikts hat er am 31. August 2006 nachdrücklich als „vollständig unmoralisch“ verurteilt.[2]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Tagesschau.de: „Aufhören, sich feige unter Frauen und Kinder zu mischen“. 24. Juli 2006. Zuletzt abgerufen am 14. März 2007.
  2. Der Spiegel: Uno-Koordinator nennt Israels Kriegsführung unmoralisch. 31. August 2006. - Quelle kostenpflichtig.