Jamie Stevens

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Jamie Stevens (* 15. September 1974 in Euskirchen) war einer der ersten männlichen Independent-Popsänger, der seine Musik ausschließlich über das Internet verkaufte.

Lange Zeit, bevor Musikplattformen, wie z. B. Napster und Kazaa populär wurden, vermarktete er seine Musik bereits im World Wide Web. Seine Internetseite ging bereits 1997 online, lange Zeit bevor andere große Stars ihre erste offizielle Internetseite hatten, geschweige denn darüber ihre Musik vermarkteten.

Im Jahr 2000 zählte er zu den Künstlern, deren Musik am meisten legal heruntergeladen wurden (mit mehr als 25.000 Downloads pro Monat und einer Gesamtsumme von 300.000 Downloads im Jahr 2000 alleine). Während Plattenlabels wie Sony, BMG oder Polydor damit beschäftigt waren Napster zu verklagen, ermutigte Stevens seine Fans sogar dazu, seine Musik legal herunterzuladen. Er wurde einer der Top-10-Künstler der Musikplattform MP3.com.

Seit 2003 macht er keine Musik mehr und kündigte Ende 2006 endgültig an, nicht mehr an Sänger oder Songschreiber arbeiten zu wollen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biografie

Jamie Stevens produzierte 1995 seine ersten professionellen Demo-Songs. In diesem Jahr schrieb er mehr als 20 Titel, unter anderem auch die Songs „Let Yourself Go“ und „I Believe In You“, die beide sechs Jahre später auf seinem Debüt-Album veröffentlicht wurden. Während dieser Zeit nahm er mehrere Titel der deutschen Songschreiber Klarmann/Weber auf. Er stellte seine erste Live-Show auf die Beine. Es folgten verschiedene Auftritte in Deutschland und Europa.

Stevens veröffentlichte seine erste CD-Single „Only love (will make you wise)“ im Jahr 1999, die unter anderem durch MP3.com vertrieben wurde. Dort belegte die Single auch Platz 1 der deutschen Single-Charts. Zwei weitere Singles folgten, sowie die Arbeit an seinem ersten Album.

Immer noch ohne Plattenvertrag, veröffentlichte Stevens sein erstes Album in Eigenregie. Zusammen mit anderen Songwritern stellte er die 14 Pop-Songs für sein Debüt-Album „The Wizard's Call“ zusammen. Die CD erschien im Mai 2001. Mehr als die Hälfte der Titel wurden von Jamie Stevens selbst komponiert.

Die Vermarktung konzentrierte sich auf die USA, wo der Großteil des Albums verkauft wurde: mit vier Titeln schaffte Stevens den Sprung in die Top-10 von MP3.com. Mit der Cover-Version des LFOs Titel „Girl On TV“ gelang ihm sogar der Sprung in die Top-5. Im November 2001 kam er in die Top-10 bei AudioSurge.

Kurz nach Erscheinem seines Debüt-Albums begann Stevens die Arbeit an seinem Nachfolger: „Unbreakable.“ Das Album wurde schließlich im November 2002 veröffentlicht und beinhaltete 15 neue Titel. Erneut arbeitete er mit Songschreibern weltweit zusammen. Viele der Titel wurden als kostenlos legale Downloads auf seiner Internetseite angeboten und auf anderen Plattformen, wie beispielsweise MP3.com, BeSonic und SoundClick.

Dem Album gelang der Sprung in die Outvoice-Charts - eine Hitliste von als homosexuellen selbst geouteten KünstlerInnen. Darüber hinaus gibt es aber auch eine Reihe Independent-Künstler, wie z. B. Ari Gold, Josh Zuckerman oder Skott Freedman.

Ein Jahr nach Erscheinen war „Unbreakable“ restlos ausverkauft. Das Album wurde nie wieder neu aufgelegt und zählt heute als Rarität. Bis heute (Dezember 2006) ist „Unbreakable“ das letzte Studio-Album von Jamie Stevens.

Im April 2003 verkündete Stevens, er wolle sich einige Jahre aus dem Musik-Business zurückziehen. Weitere vier Jahre später zog er sich vollständig aus dem Musikgeschäft zurück. Heute lebt er in Köln, hat inzwischen an der Kölner Universität Linguistik, Anglistik und Literaturwissenschaften studiert und arbeitet als Lehrer und Dozent.

[Bearbeiten] Diskografie

[Bearbeiten] Alben

  • 2001 The Wizard's Call
  • 2002 Unbreakable
  • 2004 Everyday's Another Chance (The Best of 1997 - 2004)

[Bearbeiten] Singles

  • 1999 Only love (will make you wise)
  • 2000 I Wanna Get 2 Know U
  • 2000 Where Do I Go From Here?
  • 2001 Back Off
  • 2004 If I Could Love You Forever (Remix)

[Bearbeiten] Andere

  • 2005 Voice Of The Heart (auf dem Benefiz-Album Voyces United for UNHCR)
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