James N. Gray

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James Nicholas „Jim“ Gray (* 1944 in San Francisco[1]) ist ein bekannter Informatiker, der 1998 mit dem Turing Award für zukunftsweisende Ergänzungen und Beiträge zu Datenbanken und der Forschung an Übertragungsprozessen und der technischen Führung in der Systemimplementation ausgezeichnet wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Werk

Gray studierte an der University of California, Berkeley, wo er 1966 seinen Bachelor of Science für mathematische Ingenieurswissenschaften (Mathematik und Statistik) erhielt. Seine Promotion in Informatik folgte 1969, wobei er der erste Empfänger der Doktorwürde dieses Faches an der Universität war.[2] Gray arbeitete als Forscher und Software-Entwickler bei einer Reihe von Firmen, darunter IBM, Tandem und der Digital Equipment Corporation (DEC). Bis zu seinem Verschwinden auf See Anfang 2007 arbeitete er als technischer Mitarbeiter bei Microsoft Research, der Forschungsabteilung der Microsoft Corporation, in San Francisco.

Gray war am Aufbau verschiedener zentraler Datenbanksysteme und Systeme für die Prozessübertragung beteiligt, darunter IBM System R während seiner Zeit bei IBM. Außerdem veröffentlichte er eine Reihe von wissenschaftlichen Beiträgen in Fachzeitschriften.

Die grundlegenden Ideen für das Projekt WorldWide Telescope von Microsoft Research stammen von Gray.[3] 2008 hat Microsoft Research das Projekt daher Jim Gray gewidmet.[4]

[Bearbeiten] Verschwinden auf See

Nachdem er von einem eintägigen Segelausflug, den er allein zu den Farallon-Inseln im Pazifik in der Nähe von San Francisco unternommen hatte, nicht mehr zurückgekehrt war, wurde Gray am Abend des 28. Januar 2007 von seiner Ehefrau als vermisst gemeldet.[5]

Am 1. Februar 2007 um 17:30 Uhr Ortszeit stellte die Küstenwache die bis dahin erfolglose Suche nach Gray und seinem Boot ein.[6] Freunde und Arbeitskollegen setzten die Suche jedoch mit eigenen Mitteln danach fort und dokumentierten ihre Anstrengungen in einem speziellen Weblog.[7] Zusätzlich wurde für die Suche nach Gray eigens eine Webpräsenz eingerichtet.[8]

Grays Freunde und Arbeitskollegen stellten schließlich am 16. Februar 2007 ebenfalls ihre aktive Suche auf See ein,[9] kündigten jedoch an, weiter auf Satellitenbildern nach Spuren des Segelboots suchen zu wollen. Zusätzlich wurden in Jachthäfen entlang der nordamerikanischen Pazifikküste von Kanada bis Mexiko Plakate mit der Bitte um Hinweise auf Grays Verbleib angebracht.[10] Ergeben sich daraus neue Erkenntnisse, soll die Suche unmittelbar wieder aufgenommen werden.[11] Seine Familie glaubte im Sommer 2007 noch nicht, dass Gray tot ist.[1]

Am 31. Mai 2008 fand an der University of California, Berkeley, eine Veranstaltung zu Ehren von Gray statt.[12] Ausdrücklich handelte es sich dabei nicht um eine Gedenkveranstaltung, da das Schicksal von Gray weiterhin ungeklärt ist.

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b Inside the High Tech Hunt for a Missing Silicon Valley Legend beim Wired Magazine, 24. Juli 2007 (Englisch)
  2. Pressemitteilung der University of California in Berkeley vom 4. Februar 2008 (Englisch)
  3. The World-Wide Telescope, an Archetype for Online Science, Jim Gray und Alexander S. Szalay, Juni 2002 (Englisch)
  4. WorldWide Telescope, Frequently Asked Questions (Englisch)
  5. Sea search for missing Microsoft scientist bei SFGate.com, 30. Januar 2007 (Englisch)
  6. Coast Guard Suspends Search for Dr. Jim Gray bei der United States Coast Guard, 1. Februar 2007 (Englisch)
  7. Plan for Today from Tom Barclay im Tenacious Search Weblog, 2. Februar 2007 (Englisch)
  8. Helpfindjim.com (Englisch)
  9. Friends Stop Search for Missing Sailor bei SFGate.com, 16. Februar 2007 (Englisch)
  10. postering status (2/13/07) im Tenacious Search Weblog, 13. Februar 2007 (Englisch)
  11. Search status im Tenacious Search Weblog, 16. Februar 2007 (Englisch)
  12. Tribute to Honor Jim Gray bei der University of California, Berkeley, Department of Electrical Engineering and Computer Sciences (Englisch)

[Bearbeiten] Weblinks