James Mellaart

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James Mellaart (* 14. November 1925 in London) ist ein britischer Archäologe und Autor, der besonders für seine Arbeit an der neolithischen Ortschaft von Çatalhöyük in der Türkei bekannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Werdegang

Anfang der der 1950er-Jahre konnte Mellaart ein Stipendium für archäologische Feldforschungen in Anatolien. Er bereiste zwei Jahre das anatolische Hochland, erlernte das Türkische und machte Notizen, fertigte Skizzen an. Er erlernte hierbei auch von den Einheimischen, woran mögliche Fundstätten erkannt werden können. Er sammelte vereinzelte Fundstücke auf, um das Alter der jeweils oberen Siedlungsschicht ermitteln zu können. Ab Mitte der 1950er-Jahre lehrte er an der Universität Istanbul und konnte eine Stelle als Assistant Director des British Institute of Archaeology in Ankara finden. Er war hierbei an Ausgrabungen imm Nahen Osten beteiligt. Nennenswert sind unter anderem Ausgrabungen unter Seton Lloyd in Beycesultan.[1]

1957 erfuhr er durch Gespräche mit Einheimischen von Funden nahe der Stadt Burdur. Vor Ort fand er einen durch Schwarzgräber bereits angegrabenen Kulturhügel mit chalkolithischen Fundstücken. Er erwarb die Grabungslizenz und fand zunächst eine chalkolithische Siedlung und unter dieser in seinen bis 1961 andauernden Ausgrabungen eine als Hacilar bekanntgewordene neolithische stadtartige Siedlung.[2]

1961 begann Mellaart mit der Assistenz seiner deutsch-türkischen Frau Ausgrabungen in Çatal Höyük. Er leitete die Ausgrabungen im 8.000-10.000 Jahre alten Çatal Höyük, welches als die erste Stadt der Menschheitsgeschichte angesehen wird, bis in die Mitte der 1960-er Jahre. 1964 begann er anatolische Archäologie zu lehren, nachdem ihm im Zusammenhang mit der Dorak-Affäre die Erlaubnis zu Grabungen entzogen worden war.

2005 hat Mellaart sich vom Unterrichten zurückgezogen. Er wohnt in Nordlondon mit seiner Frau.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

  • Çatal Hüyük. Stadt aus der Steinzeit. 2. Aufl., Lübbe, Bergisch-Gladbach 1973, ISBN 3-7857-0034-2

[Bearbeiten] Literatur

  • Michael Balter: The Goddess and the Bull: Çatalhöyük: An Archaeological Journey to the Dawn of Civilization. Free Press, New York 2004, ISBN 0-7432-4360-9; Left Coast Press, Walnut Creek (CA) 2006, ISBN 1-59874-069-5
  • Kenneth Pearson & Patricia Connor: Die Dorak-Affäre. Schätze, Schmuggler, Journalisten. Zsolnay, Wien/Hamburg 1968

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dora Jane Hamblin, Türkei - Land der lebenden Legenden, Bastei-Lübbe, Bergisch-Gladbach 1975, ISBN 3-404-25012-5, S. 168.
  2. Dora Jane Hamblin, Türkei - Land der lebenden Legenden, Bastei-Lübbe, Bergisch-Gladbach 1975, ISBN 3-404-25012-5, S. 169.
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