Jalousie
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Der Begriff Jalousie (franz. Eifersucht; früher auch Stabzugladen[1]) [ʒaluˈzi] bezeichnete in Frankreich zunächst Fenstergitter, die so beschaffen waren, dass sie den Blick nach außen ermöglichten und gleichzeitig von dort aus die Sicht ins Innere verhinderten. Der Begriff der Jalousie erklärt sich dabei aus der Nachbildung dieser Gitter nach orientalischen Vorbildern aus Harems, in denen der Hausherr eifersüchtig darüber wachte, dass die Gemächer der Frauen gegenüber der Außenwelt abgeschirmt wurden. Ebenso wie diese orientalischen Gitter waren auch die ersten Jalousie-Einsätze für europäische Fensterläden anfangs nicht verstellbar. Erst am 14. April 1812 meldete der Tischler Cochot in Paris seine Erfindung zum Patent an: eine mit verstellbaren und wendbaren Brettchen (Lamellen) versehene Jalousie, die dem heute noch verwendeten Prinzip entspricht.
Heutzutage versteht man unter einer (Zug-) Jalousie einen Fensterschutz, der aus an Gurten befestigten Brettchen besteht und außerhalb am Fenster befestigt wird.
Eine weitere Form der Jalousie ist die Rolljalousie, welche auf der anderen, innenliegenden Fensterseite angebracht wird, und aus Stoff oder Stahlbändern besteht und an Stäben befestigt ist. Jalousien werden als variabler Sicht- und Sonnenschutz eingesetzt.
Die Lamellen der Jalousie sind aus rollgeformtem Aluminium oder Holz oder PVC. Der Oberkopf sowie der Fallstab besteht meist aus Blech. Für Feuchträume gibt es aber auch nichtrostende Materialien. Billigjalousien (meist in Fernost gefertigt) gibt es auch mit PVC-Lamellen. Die gängigsten Lamellenbreiten sind 12 mm,16 mm, 25 mm, 35 mm und 50 mm.
Die Bedienung der Jalousie kann auf verschiedene Weise erfolgen:
- 1. Mit einer Zugschnur wird die Jalousie herauf und herunter gelassen. Die Wendung der Lamellen erfolgt dann entweder mit einem Wendestab aus Metall oder Plastik oder mit zwei weiteren Schnüren.
- 2. Mit einer Endlosschnur oder einer Endloskette, mit der die Jalousie sowohl herauf und herunter gelassen als auch gewendet werden kann.
- 3. Mit einer Kurbel, mit der die Jalousie sowohl herauf und heruntergelassen als auch gewendet werden kann.
- 4. Mit Hilfe eines Elektromotors.
Jalousien für den Innenbereich können auf verschiedene Arten montiert werden:
- 1. In der Glasleiste
- 2. In der Fensternische
- 3. Auf dem Fensterflügel
- 4. Vor der Fensternische
Für Montagen auf dem Fensterflügel gibt es speziell für PVC-Fenster spezielle Klemmträger, so dass nicht in das Fenster gebohrt werden muss.
Um zu verhindern, dass die Jalousie bei gekipptem Fenster unten vom Fenster absteht, werden Jalousien mit einer sogenannten Pendelsicherung eingebaut. Die Pendelsicherung besteht aus einem Draht oder einem Nylon-Faden, der vom Jalousiekopf ausgeht und an der Seite durch jede Lamelle gefädelt wird. Unten wird dieser mit einem Winkel oder einer anderen Befestigung am Fenster befestigt. Spezielle Einbau-Jalousien werden direkt vor dem Glas am Fensterahmen befestigt. Sie besitzen ein hochgezogenes Kopfprofil und eine Pendelsicherung. Die Bedienung erfolgt hier über eine Kugelkette oder einfach mit einem Griff am unteren Fallstab. Grundsätzlich mit Pendelsicherung werden Außenjalousien geliefert. Außenjalousien für starke Beanspruchung haben extra dicke, gebördelte Lamellen. Seit einiger Zeit werden auch innen liegende Jalousien angeboten. Dabei liegt die eigentliche Jalousie im Scheibenzwischenraum (SZR) der Isolierglasscheibe und ist dort vor Verschmutzung geschützt. Die Bedienung erfolgt über einen Elektromotor, der ebenfalls im Isolierglas integriert ist, oder über eine außenhängende Kurbel, die durch einen Sechskantstab mit der Jalousie verbunden ist.
[Bearbeiten] Quellenangaben
- ↑ Brockhaus Konversationslexikon 1908. Bd. 15, Stichwort Stabzugladen.