Jakob Goldschmidt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Jacob Goldschmidt (* 31. Dezember 1882 in Eldagsen; † 23. September 1955 in New York) war ein Berliner deutsch-jüdischer Bankier.

Goldschmidt gründete 1909 gemeinsam mit Julius Schwarz die Privatbank Schwarz, Goldschmidt & Co. 1918 wechselte er in das Direktorium der Nationalbank für Deutschland, die 1922 mit der Darmstädter Bank für Handel und Industrie zur Darmstädter und Nationalbank (Danat-Bank) fusionierte. Als einer der dynamischsten und unkonventionellsten Großbankiers seiner Zeit besaß Goldschmidt bis zu 123 Aufsichtsratsmandate, u. a. in der neu gegründeten Ufa. In den 1920er Jahren trat er zudem der Gesellschaft der Freunde bei.

1931 wurde die Danat-Bank nach Kreditausfällen in Folge von Bilanzfälschungen der Norddeutschen Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei zahlungsunfähig. Im Anschluss daran geriet das gesamte deutsche Bankenwesen in eine tiefe Krise. Goldschmidt mußte die Danat-Bank verlassen.

Goldschmidt war Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und Mitglied des Initiativkommitees der deutschsprachigen Encyclopaedia Judaica. Er finanzierte den Ankauf von Vincent van Goghs Gemälde Garten von Daubigny durch die Nationalgalerie und stiftete 1927 zur Erinnerung an seine Frau das Sophie Goldschmidt-Mädchenheim.

Goldschmidt verließ Deutschland 1933 und emigrierte 1936 in die USA. Dort hatte er noch einige, bescheidene Aufsichtsratsmandate inne (z. B. Manitoba Sugar Company).

[Bearbeiten] Nachfahren

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

  • Gerald D. Feldman: Jakob Goldschmidt, the history of banking crisis of 1931 and the problem of freedom of manoeuvre in the Weimar economy; in: Zerrissene Zwischenkriegszeit. Wirtschaftshistorische Beiträge. Festschrift für Knut Borchardt; Baden-Baden 1994, S. 307ff.
  • Gerald D. Feldman: Jewish bankers and the crisis of the Weimar Republik (= Leo Baeck Memorial Lecture, Bd. 39), New York 1995.
  • Lexikon des Judentums, Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 249