Jacob Leupold

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Jacob Leupold (* 22. Juli 1674 in Planitz; † 12. Januar 1727 in Leipzig) war ein deutscher Mechaniker und Instrumentenbauer.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Der Handwerkersohn lernte im väterlichen Betrieb die Tischlerei und Drechslerei. Nicht zuletzt wegen seiner schwächlichen Konstitution besuchte Leupold von 1689 bis 1695 die Zwickauer Lateinschule und ging anschließend nach Jena und Wittenberg, um Theologie zu studieren. Chronisch knapp an finanziellen Mitteln konnte er die Einschreibgebühren nicht bezahlen, wurde aber schließlich in Leipzig kostenlos immatrikuliert. Durch Nachhilfeunterricht in Mathematik und Unterrichtung von Zimmerleuten und Maurern in „Civilbaukunst“ konnte Leupold sich leidlich über Wasser halten. Hier entstanden seine ersten mechanischen Instrumente, u.a. Messinstrumente, Sonnenuhren und Globen, deren gutes Gelingen ihn dazu bewog, in Leipzig 1699 eine Mechanikerwerkstätte zu gründen. Trotz eines „Nebenjobs“ als Hausmeister in einem Lazarett und einer schweren Erkrankung, die zum fast vollständigen Verlust seines Gehörs führte, konnte Leupold in seiner Werkstatt 1705 eine verbesserte Luftpumpe vorstellen und 1707 in seiner Erstlingsschrift beschreiben. Neben zahlreichen anderen Geräten, Waagen (1718 entstand die erste Waage für ganze Fuhrwerke), Feuerspritzen, Messinstrumenten, fertigte Leupold mit seinen Mitarbeitern 30 Luftpumpen (die natürlich nicht zum Aufblasen von Fahrradschläuchen, sondern als Kraftquelle für verschiedene Versuchsanordnungen dienten).

1714 kündigte Leupold die Entstehung des „Theatrum machinarum“ an, einer umfassenden Darstellung der mechanischen Wissenschaften einschließlich des Wasser- und Brückenbaus in deutscher Sprache - gedacht nicht (nur) für den theoretischen Spezialisten, sondern für den Praktiker.

Nach dem Einleitungsband „Theatrum machinarum generale“, der 1724 erschien, konnte Leupold noch bis zu seinem Tod 6 weitere Bände fertigstellen.

Der „Schauplatz der Rechen- und Messkunst“, der übrigens das erste Lehrbuch über den Bau einer mechanischen Rechenmaschine enthält, erschien unmittelbar nach seinem Tod.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

  • Theatrum machinarum generale. Schau-Platz des Grundes der mechanische Wissenschafften, das ist: deutliche Anleitung zur Mechanic oder Bewegungs-Kunst, 1724 (Digitalisat)
  • Theatrum pontificiale oder Schauplatz der Bruecken und Bruecken-Baues, 1726 (Digitalisat)

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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