Anna Maria Luisa de’ Medici
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Anna Maria Luisa de’ Medici (* 11. August 1667; † 18. Februar 1743) war die letzte Großherzogin der Toskana und Herrscherin aus dem Hause Medici; sie war – vor ihrer Thronbesteigung – die Ehefrau von Johann Wilhelm („Jan Wellem“), Kurfürst von der Pfalz (1690-1716).
Bei der Vermählung mit dem Kurfürsten Johann Wilhelm am 29. April 1691 im Florentiner Dom handelte es sich um eine Ferntrauung, bei der der Bräutigam nicht selbst anwesend war. Solche arrangierten Herrscherehen aus Staatsraison waren zumeist mit wenig Sympathie und Liebe verbunden. Anna Maria Luisa bildete in dieser Hinsicht eine bemerkenswerte Ausnahme. Sie erlebte bis zum Tod von Johann Wilhelm im Jahr 1716 eine zwar kinderlose, aber trotz allem glückliche Ehe.
Beide liebten die Musik, die Malerei und die Jagd. Der Kurfürst und seine Gemahlin entwickelten als Förderer der Künste ihre Residenzstadt Düsseldorf zeitweise zu einer europäischen Kunstmetropole. 1696 wurde ein imposantes barockes Opernhaus eröffnet. Georg Friedrich Händel gastierte des Öfteren am kurfürstlichen Hof. Arcangelo Corelli widmete dem Fürstenpaar seine Concerti Grossi op. 6.
Nach dem Tod des Kurfürsten kehrte Anna Maria Luisa nach Florenz zurück, wo sie mit Böllerschüssen und Glockengeläut empfangen wurde, zumal sich abzeichnete – was bei ihrer Geburt ganz unwahrscheinlich gewesen war –, dass sie die Herrschaft über die Toskana antreten würde. Sie übernahm zuerst die Rolle der First Lady unter ihrem unverheirateten und kinderlosen Bruder Gian Gastone de' Medici, um dann selbst Großherzogin zu werden. Zu diesem Zeitpunkt war unter den Mächten Europas bereits ausgemacht, dass die Toskana nach ihrem Tode und dem Aussterben der Medici an Franz I. „ohne Lothringen“ fallen sollte, den Mann von Maria Theresia und nachmaligen Deutschen Kaiser, eben als Ausgleich für den Verlust von Lothringen, das dieser an den Ex-König Stanislaus I. Leszczyński von Polen hatte abtreten müssen.
Ihre bekannteste Handlung ist ihr letzter Wille, in dem sie das persönliche Eigentum der Medici der Stadt Florenz vermachte – unter der Bedingung, dass es niemals aus der Stadt entfernt würde. Dieser Besitz, der den größten Teil der bedeutenden Kunstsammlungen Florenz’ ausmacht (Uffizien, Palazzo Pitti), befindet sich weitestgehend heute noch dort.
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Personendaten | |
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NAME | de' Medici, Anna Maria Luisa |
KURZBESCHREIBUNG | Ehefrau von Johann Wilhelm, Kurfürst von der Pfalz |
GEBURTSDATUM | 11. August 1667 |
STERBEDATUM | 18. Februar 1743 |