Tosefta

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Die Tosefta (aramäisch תוספתא) ist ein Kompendium der mündlichen Überlieferungen und Traditionen des Judentums aus rabbinischer Zeit. Sie stellt in vielen Fällen eine Ergänzung der Mischna, der Hauptsammlung dar und entstand neben bzw. kurz nach dieser.

Das Substantiv tosefta stammt vom Verb jasaf/יסף (Kausativstamm "hinzufügen, ergänzen") und bedeutet so viel wie Ergänzung, Hinzufügung.

[Bearbeiten] Handschriften

Handschrift Erfurt (älteste Handschrift, unvollständig, 222 Blatt aus dem 12. Jhdt.)
Handschrift Wien (einzige vollständige Handschrift)
Handschrift London (nur Seder Moed und Traktat Chullin)

[Bearbeiten] Textausgaben

Erstdruck: Venedig 1521f.
Mose Samuel Zuckermandel: Tosefta, Mischna und Boraitha (kritische Tosefta-Ausgabe), Pasewalk 1880; Nachdrucke Jerusalem 1937 und 1970
ders., Supplement mit Übersicht, Register und Glossar, Trier 1882
S. Lieberman, Tosefta Rishonim, 4 Bände, Jerusalem 1937-1939 [Sammlung von Textzeugen mittelalterlicher Autoren, der wegen der schlechten handschriftlichen Überlieferung der Tosefta eine besondere Bedeutung zukommt]
S. Lieberman, The Tosefta, New York 1955-1973 (4 Bände) / Tosefta Ki-Fshutah. A Comprehensive Commentary on the Tosefta, 8 Bände und Ergänzungsband zu Moed, New York 1955-1973 (hebräisch) [der bis heute wichtigste Tosefta-Kommentar]
J. Neusner, The Tosefta. Translated from the Hebrew, 6 Bände, New York 1977-1981

[Bearbeiten] Literatur

M. S. Zuckermandel, Tosefta, Mischna und Boraitha in ihrem Verhältnis zueinander, 2 Bände, Frankfurt am Main 1908-1909 (Supplement 1910)
A. Spanier, Die Toseftaperiode in der tannaitischen Literatur, Berlin 1922
S. Rosenblatt, The Interpretation of the Bible in the Tosefta, Philadelphia 1974
Günter Stemberger: Einleitung in Talmud und Midrasch. München 1992, S. 153-166. ISBN 3-406-36695-3