Prüfingenieur für Bautechnik
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Prüfingenieur für Bautechnik (früher: Prüfingenieur für Baustatik) prüft in Deutschland im Auftrag der Bauaufsichtsbehörden die statischen Berechnungen für Sonderbauten.
Voraussetzung für den Beruf des Prüfingenieurs ist ein Abschluss als Bauingenieur und eine langjährige Berufserfahrung, insbesondere im Bereich der Tragwerksplanung und Bauüberwachung. Prüfingenieure sind zumeist auch als Sachverständige für Baustatik nach den Landesbauordnungen tätig. In dieser Funktion bestätigen sie die statischen Berechnungen für anspruchsvollere Nichtsonderbauten im Auftrag des Bauherrn. Die Statik der meisten Bauvorhaben wie z. B. Ein- und Zweifamilienhäuser, kleinere Gewerbebauten usw. unterliegt keiner Prüfung mehr. Die zugehörigen Regelungen sind aber in den deutschen Bundesländern verschieden.
Prüfingenieure für Bautechnik sind hochqualifizierte Spezialisten mit einer umfassenden Erfahrung, die im immer komplexeren Baugeschehen, das heute unter einem immensen Zeit- und monetären Druck stattfindet, dafür Sorge tragen, daß die Standsicherheit auch kompliziertester baulicher Anlagen gewährleistet ist. Wichtig ist vor allem das Vier-Augen-Prinzip, da auch dem erfahrensten Ingenieur einmal ein Fehler unterlaufen kann, der im Extremfall zur Katastrophe führt. Einstürzende Dächer und Gebäudeteile führen in der Regel zu einer großen Anzahl von Todesfällen, die im Sinne der vorbeugenden Gefahrenabwehr durch die bautechnische Prüfung vermieden werden können. Es sei hier nur an den Einsturz der Eislaufhalle in Bad Reichenhall vom Januar 2006 mit 16 Todesopfern erinnert. Wäre dort richtig geprüft worden, hätte viel Elend vermieden werden können.
[Bearbeiten] Weblinks
In Deutschland: Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik e.V.
In Baden-Württemberg: Landesvereinigung der Prüfingenieure für Baustatik e.V.