Paraprotein
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bei den Paraproteinen handelt es sich um Eiweißkörper (meist Immunglobuline oder Antikörper) im Blut oder Urin, die bei der Elektrophorese gefunden werden können. Hierbei handelt es sich funktionslose Antikörper oder deren Teile. In der Gesamtheit werden diese funktionlosen Antikörper als Paraproteine bezeichnet. Sie können einen diagnostischen Hinweis auf bestimmte Blutkrankheiten wie dem Multiplen Myelom, die lymphatischen Leukämie oder andere Monoklonale Gammopathie liefern.
[Bearbeiten] Pathologie
Bei bestimmten Arten des Blutkrebses wie zum Beispiel bei dem Multiplen Myeloms produzieren die entarteten Zellen, die sich monoklonal Teilen, meist funktionslose Immunglobuline oder auch nur Teile dieser Moleküle. Alle Antikörper, ob funktionierende oder funktionslose, sind aus Eiweißmolekülen also Proteinen, aufgebaut. Da diese Zellen sich ungehemmt teilen und die Antikörper produzieren fallen schmale, abnorme Zacken in der Elektrophorese-Kurve auf. Diese Erhöhung im Bereich der Immunglobuline wird als M-Gradient (siehe Abb.) bezeichnet.
Freie Leichtketten Paraproteine werden als Bence-Jones-Protein bezeichnet.
Die Tumorzellmasse kann sich aus Menge und Art der nachgewiesenen Paraproteine abschätzen lassen und Aussagen zum Verlauf des Non-Hodgkin-Lymphoms machen.
[Bearbeiten] Literatur
- Maniatis A (1998). Pathophysiology of paraprotein production.. Ren Fail 20 (6): 821-8. PMID 9834980.
- Apitz K. Die Paraproteinosen. Über die Störungen des Eiweißstoffwechsels bei Plasmozytomen. Virchows Arch Pathol Anat 1940;306:630-699.
- McDevitt HO. Albert Hewett Coons. Biographical Memoirs, National Academy of Sciences 1996;69:26-37. ISBN 0-309-05346-3. Auszug in der National Academies Press
- Riede/Schäfer Pathologie ISBN 3-1368-3303-1