Jubiläumsweg

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Der Jubiläumsweg ist ein hochalpiner Wanderweg in den Allgäuer Alpen.

Der gut 18 km lange Jubiläumsweg von der Willersalpe zum Prinz-Luitpold-Haus, zählt zu den schönsten Höhenwegen, die die Allgäuer Alpen bieten. Angelegt wurde er in den Jahren 1898/99 von der DAV-Sektion Allgäu-Immenstadt anlässlich ihres 25jährigen Jubiläums, wodurch der Weg seinen Namen erhalten hat. Aufgrund seiner Länge verlangt er aber ein hohes Maß an Kondition, obwohl er zwischen den höchsten Punkten Geißeckjoch und Bockkarscharte in relativ gleichbleibender Höhen von 1800 bis 2000 Meter verläuft.

Er führt an einer Reihe von eindrucksvollen Berggipfeln und an dem großartigen idyllischen Bergsee, dem Schrecksee vorbei. Seine landschaftliche Vielfalt, eine prächtige Alpenflora und die Hochgebirgs-Tierwelt lassen die Tour über den Jubiläumsweg zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Tourenbeschreibung

Jubiläumsweg 7-8 Stunden ab Hinterstein

Von Hinterstein zur Willersalpe, wer hier übernachtet erspart sich 1 1/2 Std. Anmarsch für den nächsten Tag.

Eine lohnende Variante ist der Höhenweg, von Oberjoch über Iseler (1876 m) - Bschießer (2000 m) - Ponten (2044 m) zum Zirleseck (1872 m), mit Anschluß an den Jubiläumsweg bei der Willersalpe, hier übernachten. Ab der Bergstation der Iselerbahn bis zur Willersalpe ca. 3,5 Std. Es lohnt sich, vom Zirleseck aus, die Rhonenspitze (1992 m) mitzunehmen (1 Std. Mehraufwand). Man kann vom Zirleseck aus, auch das Geißhorn (2249 m) besteigen und überschreiten, so dass vom Iseler aus der Jubiläumsweg ohne Höhenverluste zu erreichen ist.

Der Aufstieg von der Alphütte in die "Vordere Schafwanne" zum Geißeckjoch (2055 m). Das Geißeckjoch, zwischen Geißhorn (2212 m) und Rauhhorn (2240 m) bietet einen herrlichen Tiefblick sowohl ins Ostrachtal als auch auf den rund 900 m tieferliegenden Vilsalpsee im Osten. Nur der geübte Bergsteiger kann den Übergang über das Rauhhorn begehen. Der Steig ist mitunter ausgesetzt und an einigen Stellen drahtseilgesichert. Der weniger Geübte geht den Normalweg weiter, dem Vilsalpsee ein Stück talwärts entgegen und queren unter den mächtigen Ostabstürzen des Rauhhorns hindurch, dann in Kehren empor zum grünen Sattel der Hinteren Schafwanne (1956 m). Von hier auf der Westseite unter dem Gipfel des Kugelhorns (2126 m) durch in die grüne Hochmulde mit dem herrlich gelegenen Schrecksee. Im Halbkreis wird der See an den Hängen des "Kirchendaches" und unter den Wanden des Kastenkopfes umgangen. Jetzt erreichen Sie, mäßig ansteigend die Lahnerscharte (1988 m) zwischen Kastenkopf und Lahnerkopf. Auch hier empfängt Sie wieder ein prachtvoller Blick auf den Hochvogel und die Roßkarzähne, tief unten das langgezogene Schwarzwassertal. Von der Lahnerscharte beginnt linksweisend der ebenfalls sehr abwechslungsreiche Saalfelder Höhenweg, der zur Landsberger Hütte (bewirtschaftetes DAV-Haus) hinüberführt. Wir aber wandern rechts weiter, ohne nennenswerte Auf- und Abstiege, an Schänzlespitz und Schänzlekopf (Stahlseilsicherung) vorbei mit stets herrlichem Blick zum Hochvogel. Im weiten Bogen unter dem Sattelköpfel hindurch, immer ostseitig und damit auf österreichischem Gebiet erreichen wir die Lärchwand mit sehr steilen Fels- und Grasflanken. Dieses Teilstück erfordert größte Vorsicht und auch Schwindelfreiheit (Stahlseilsicherung). Nach der Lärchwand kommen wir wieder in üppiges Wiesengelände mit herrlicher Alpenflora. Hier zweigt auch der Weg ab zu Balkenscharte und Hochvogel oder von der Balkenscharte steil abwärts ebenfalls zum Prinz-Luitpold-Haus. Wir aber bleiben rechts und nehmen den direkten Weg zum Prinz-Luitpold-Haus. Allerdings wird uns jetzt noch eine gewaltige Portion Kondition abverlangt. Denn der Weg bis zur Bockkarscharte (2164 m) wird immer steiler und führt durch ein ausgedehntes Schuttkar zwischen Glasfelderkopf und Kesselspitz. Oft liegt hier bis in den Spätsommer hinein Schnee (Vorsicht). Als Lohn für unsere Mühe empfängt uns auf der Scharte wieder ein prächtiger Blick, der nochmal zu einer kurzen Rast einlädt. Hier erkennen wir auch bereits das rund 300 m tiefer liegende "Prinz-Luitpold-Haus", das wir nun mühelos in etwa 3/4 Stunden erreichen.

[Bearbeiten] Touristische Angaben

Sehr lohnende 1 bis 1 1/2 Tage dauernde Hochgebirgswanderung. Die für Geübte leichte und für weniger Geübte unschwierige Bergfahrt kann auch mit Kindern ab 10 - 12 Jahren gemacht werden. Die Kinder müssen dabei viel Energie aufbringen können, da keine Zwischenunterkünfte und kaum Wasserstellen vorhanden sind. An exponierten Stellen besteht streckenweise Seilsicherung.

Beste Wanderzeit: je nach Abschluß der Schneeschmelze Anfang August bis zum Ende der Bergwandersaison.

[Bearbeiten] Berg- und Unterkunftshäuser

  • Willersalpe (1456 m), teilweise bewirtschaftet, mit Übernachtungsmöglichkeiten (einfache Lager).
  • Prinz-Luitpold-Haus (1846 m), gut geführte Alpenvereinshütte.

[Bearbeiten] Literatur

  • Dieter Seibert: AVF Allgäuer Alpen, Rother Verlag München, ISBN 3-7633-1126-2
  • Armin Tanner, Hermann Kornacher: Allgäuer Bergtouren, Studio Tanner Nesselwang, ISBN 3-98000-1-1
  • Adolf Lindorfer: Die schönsten Höhenwege der Allgäuer Alpen, Verlag F. Bruckmann München, ISBN 3765418005
  • Kompass Wanderbuch: Allgäuer Alpen, Heinz Fleischmann GmbH & Co. München, ISBN 3-87051-402-7
  • Josef Immler: Geh mit mir durch die Allgäuer Alpen, Verlag Josef Immler Immenstadt
  • Orts- und Wanderführer: Hindelang, Studio Tanner Nesselwang

[Bearbeiten] Weblinks