John Woo

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John Woo 2005 in Cannes
John Woo 2005 in Cannes

John Woo (chin. 吳宇森 / 吴宇森, Wú Yǔsēn; * 1. Mai 1946 in Guangzhou) ist ein in Hongkong aufgewachsener Regisseur. Woo ist unter anderem auch als Filmproduzent tätig und gilt als einer der wichtigsten Protagonisten des Hongkong-Kinos.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Werk

Seine bekanntesten Markenzeichen aus der HK-Filmära in den 1980ern sind u. a. der Akimbo-Stil in den Kämpfen, eine als Stilmittel (ohne Bezug zur Story) ins Bild gebrachte weiße Taube sowie die häufige Zusammenarbeit mit Schauspieler Chow Yun-Fat, mit dem er seine größten Erfolge mit „A Better Tomorrow“ Teil 1 und 2, „The Killer“ und vor allem „Hard-Boiled“ feierte. Letzterer bedeutete für beide die Eintrittskarte nach Hollywood, wo beide bis heute regelmäßig arbeiten. Mit „Harte Ziele“ gab Woo sein Debüt in Hollywood. 2007 ist auch ein Videospiel namens „Stranglehold“ veröffentlicht worden, welches die Geschichte von „Hard-Boiled“ weiterstrickt und an welchem John Woo und Chow Yun-Fat maßgebend beteiligt waren. John Woo gründete quasi im Alleingang das Subgenre des „Heroic Bloodshed“, was als heroisches Blutvergießen den Inhalt seiner melodramatischen Actionfilme gut beschreibt. Seine von Sam Peckinpah abgeschauten Zeitlupen- und Schnitttechniken sind inzwischen in Mainstream-Filmen aus den USA oft kopiert worden. Seines Stils wegen gilt er als „Mozart der Zerstörung“, der Actionszenen auch gelegentlich parallel mit sechs Kameras aufzeichnet, um einen bestmöglichen Effekt beim Schnitt erzielen zu können.

Er selbst ist Protestant und nach eigener Aussage ein friedliebender Pazifist. Seine Gewaltorgien sieht er als Ausdruck extremer Gefühlswelten, deren realitätsferne Ästhetik keinerlei Bezug zum Waffen-Fetischismus des einschlägig bekannten Gewaltkinos erkennen lässt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

  • 2003 gewann Woo den DVD Premiere Award für seinen Kurzfilm Hostage.
  • 1998 gewann er einen Saturn Award als Bester Regisseur für den Film Face/Off – Im Körper des Feindes.
  • 1994 wurde er für den Saturn Award in der Kategorie Best Director für Harte Ziele nominiert.
  • In seiner Karriere gewann er bisher vier Auszeichnungen bei den Hong Kong Film Awards.

[Bearbeiten] Filmografie

  • 1973 - Fists of the Double K – Hong Kong Face-Off
  • 1974 - Belles of Taekwondo (Nu zi tai quan qun ying hui)
  • 1975 - Ninja Kids (Tie han rou qing)
  • 1975 - The Hand of Death (Shao Lin men)
  • 1975 - Princess Chang Ping (Din?hua, als Yusen Wu)
  • 1977 - From Riches to Rags (Qian zuo guai)
  • 1977 - Money Crazy (Fa qian han)
  • 1977 - Follow the Star (Da sha xing yu xiao mei tou)
  • 1978 - Last Hurrah for Chivalry (Hao xia)
  • 1978 - Hello, Late Homecomers (Ha luo, ye gui ren)
  • 1981 - To Hell with the Devil (Mo deng tian shi)
  • 1981 - Laughing Times (Hua ji shi dai)
  • 1982 - Plain Jane to the Rescue (Ba cai Lin Ya Zhen)
  • 1984 - The time you need a friend (Xiao jiang)
  • 1985 - Run Tiger Run (Liang zhi lao hu)
  • 1986 - Blast Heroes (Ying xiong wei lei)
  • 1986 - A Better Tomorrow (Ying huang boon sik)
  • 1987 - A Better Tomorrow II (Yinghung bunsik II)
  • 1987 - Tragic Heroes (Yi dan qun ying)
  • 1989 - The Killer (Die xue shuang xiong)
  • 1990 - Bullet in the Head (Die xue jie tou)
  • 1991 - Once a Thief (Zong sheng si hai)
  • 1992 - Hard Boiled
  • 1993 - Harte Ziele (Hard Target)
  • 1996 - Operation: Broken Arrow
  • 1996 - Once a Thief: Brother Against Brother (Fernsehfilm)
  • 1997 - Im Körper des Feindes (Face/Off)
  • 1998 - John Woo's Blackjack (Fernsehfilm)
  • 2000 - Mission: Impossible 2
  • 2002 - Windtalkers
  • 2002 - Hostage (Kurzfilm, u. a. mit Clive Owen)
  • 2003 - Paycheck – Die Abrechnung (Paycheck)
  • 2004 - The Robinsons: Lost in Space (Fernsehfilm)
  • 2005 - Alle Kinder dieser Welt
  • 2007 - Stranglehold (Videospiel mit Chow Yun-Fat als 3D-Charakter)
  • 2008 - Red Cliff

[Bearbeiten] Literatur

  • Thomas Gaschler & Ralph Umard: Woo. Verlag Belleville, München 2005, ISBN 3933510481.
  • Thomas Gaschler & Eckhard Vollmar: Dark Stars. Belleville, München 1992, ISBN 3-923646-50-X.
  • Thomas Gaschler: Drehbericht zu „Hard Target“. In: Peter Bommas, Franz Dobler (Hrsg.): Down in Louisiana. ISBN 3928452045.

[Bearbeiten] Weblinks