John Rewald

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John Rewald (* 12. Mai 1912 in Berlin, † 1994 in New York) war ein deutschstämmiger Kunsthistoriker. In seinen Werken beschäftigte er sich vor allem mit dem Impressionismus und dem Postimpressionismus.

[Bearbeiten] Leben

John Rewald wurde am 12. Mai 1912 als Sohn des Chemikers Bruna Albert Rewald und der Zahnärztin Paula Feinstein geboren. Er besuchte die Lichtwark Schule in Hamburg und erreichte 1931 das Abitur. Zwischen 1931 und 1936 studierte Rewald Kunstgeschichte an verschiedenen Universitäten. Beispielsweise in Hamburg unter Erwin Panofsky und Fritz Saxl. Das Jahr 1932 verbrachte er in einem Auslandsstudienjahr an der Pariser Sorbonne. Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers wurde Frankreich zu John Rewalds Exil. Er reiste durch Frankreich, um ländliche Kathedralen zu besuchen. Dabei lernte Rewald den ebenfalls aus Deutschland stammenden Maler Leo Marchutz kennen, den er zu den Landschaften, die Paul Cezanne gemalt hatte, begleitete, wo er von diesen Fotographien aufnahm. An der Sorbonne überzeugte John Rewald Henri Focillon ihm Cezanne als Dissertationsthema zu erlauben, obwohl der Künstler noch zu modern schien, um als Studienobjekt zu dienen. In seiner Dissertation Cezanne et Zola untersuchte er die Freundschaft der beiden Künstler.

Von 1936 bis 1941 schrieb John Rewald Kunstkritiken in mehreren Zeitungen. 1939 heiratete er seine erste Ehefrau Estelle Haimovici. Im selben Jahr wurde er als Ausländer nach der Kriegserklärung Frankreichs an das Deutsche Reich interniert, auch wenn er Jude war. Während dieser Internierung erhielt er 1940 den Prix Charles Blanc für seine Dissertation, der ihm in absentia verliehen wurde. 1941 wanderte er dann in die Vereinigten Staaten aus. Dieser Schritt wurde vom Direktor des Museum of Modern Art in New York, Alfred Barr, unterstützt.

Nach seiner Ankunft in New York arbeitete John Rewald erst im Weyhe's Book Shop, bevor er 1942 für das Kriegsministerium der USA als Französisch-Übersetzer arbeitete. Ab 1943 arbeitete Rewald als Berater für das Museum of Modern Art und organisierte in dieser Funktion beispielsweise Ausstellungen. Daneben begann er mit der Arbeit an seinem Hauptwerk Geschichte des Impressionismus, das 1946 veröffentlicht wurde und auf eine begeisterte Reaktion stieß. Während seines weiteren Lebens ergänzte er das Buch noch und veröffentlichte es in fünf Auflagen.

Nach der Scheidung von seiner ersten Frau, heiratete John Rewald 1956 Alice Leglise-Bellony. Von 1961 bis 1964 war er Gastprofessor an der Princeton University, von 1964 bis 1971 war er Professor an der University of Chicago. 1977 organisierte John Rewald zusammen mit William Rubin die bedeutende Ausstellung Cezanne: The Late Work exhibition im Museum of Modern Art. 1984 wurde er von der City University of New York pensioniert, an der er von 1971 an als Professor für Kunstgeschichte gelehrt hatte. Zwei Jahre später wurde ihm der Mitchell Prize für seine Dissertation verliehen, die unter dem Titel Cezanne: A Biographie veröffentlicht wurde. Er wirkte zudem an der Gründung einer Stiftung mit, welche den Erwerb von Cezannes Studio und dessen Umwandlung zu einem Museum vorsah. Im Alter von 81 Jahren starb Rewald 1994 an Herzinsuffizienz.

[Bearbeiten] Bibliographie

  • Cézanne et Zola, 1936
  • Paul Cézanne correspondance, 1937
  • Georges Seurat, 1943
  • Camille Pissarro: Lettres à son fils Lucien Pissarro, 1943
  • History of Impressionism, 1946
  • History of Post-Impressionism: From van Gogh to Gauguin, 1956
  • The Paintings of Paul Cézanne: A Catalogue Raisonné, 1996

[Bearbeiten] Weblinks

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