Johann Friedrich Gmelin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Johann Friedrich Gmelin
Johann Friedrich Gmelin
Grab von Johann Friedrich Gmelin und seiner Gattin auf dem Albani-Friedhof (Cheltenhampark) in Göttingen
Grab von Johann Friedrich Gmelin und seiner Gattin auf dem Albani-Friedhof (Cheltenhampark) in Göttingen

Johann Friedrich Gmelin (* 8. August 1748 in Tübingen; † 1. November 1804 in Göttingen) war ein deutscher Mediziner und Naturwissenschaftler. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „J.F.Gmel.“.

[Bearbeiten] Leben

Der älteste Sohn Philipp Friedrich Gmelins und Vater des Chemikers Leopold Gmelin studierte in Tübingen Medizin und promovierte 1769 zum Doktor der Medizin. Eine Studienreise führte ihn durch Holland, England und Österreich. Für kurze Zeit arbeitete er als außerordentlicher Professor der Medizin in Tübingen, bevor er 1773 einem Ruf als Professor für Philosophie und außerordentlicher Professor für Medizin nach Göttingen folgte. 1778 rückte er zum ordentlichen Medizinprofessor auf und erhielt zusätzlich die Professur für Chemie, Botanik und Mineralogie. Im Jahr 1783 richtete Gmelin in seinem Wohnhaus in der Hospitalstraße eines der ersten „öffentlichen“ Labore ein, in dem Friedrich Stromeyer 1805 erstmals ein chemisches Praktikum für Studenten einführte.

Gmelin wirkte hauptsächlich als Autor von Lehrbüchern über Chemie, Pharmazie, Mineralogie und Botanik. 1788 veröffentlichte er die 13. Ausgabe Carl von Linnés Systema naturae. Aus forstlicher Sicht bedeutsam ist seine Abhandlung von der Wurmtrocknis (1787), eine sorgfältige Darstellung der „großen Wurmtrocknis“. Diese durch eine Borkenkäfer-Gradation verursachte Kalamität hatte den gesamten Oberharz in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in eine Blöße verwandelt. Gmelin war Mitglied der von Johann Matthäus Bechstein gegründeten „Societät für Forst- und Jagdkunde“. Die strauchförmig wachsende Wermut-Art Artemisia gmelinii wurde zu Ehren von Johann Friedrich Gmelin benannt. Zu seinen Studenten gehörten Carl Friedrich Kielmeyer, Friedrich Stromeyer und Wilhelm August Lampadius.

Johann Friedrich Gmelin liegt auf dem Albani-Friedhof (Cheltenhampark) in Göttingen begraben.

[Bearbeiten] Schriften

  • Allgemeine Geschichte der Gifte, 2 Bände, 1776/77
  • Allgemeine Geschichte der Pflanzengifte, 1777
  • Allgemeine Geschichte der mineralischen Gifte, 1777
  • Einleitung in die Chemie, 1780
  • Beyträge zur Geschichte des teutschen Bergbaus, 1783
  • Ueber die neuere Entdeckungen in der Lehre von der Luft, und deren Anwendung auf Arzneikunst, 1784
  • Grundsätze der technischen Chemie, 1786
  • Abhandlung von der Wurmtrocknis, 1787
  • Grundriß der Pharmazie, 1792
  • Geschichte der Chemie, 1799
  • Allgemeine Geschichte der thierischen und mineralischen Gifte, 1806

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Johann Friedrich Gmelin – Bilder, Videos und Audiodateien