Johann Anton Losy von Losinthal

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Johann Anton Graf Losy von Losinthal, auch Logi von Losymthal oder Losynthal bzw. Jan Antonín Logy z Lozimtál (* um 1645 auf Schloss Steken bei Strakonitz/Böhmen; † 3. September 1721 in Prag) war einer der berühmtesten Lautenisten seiner Generation und Komponist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Losys Vorfahren stammten aus der Schweiz und ließen sich in Böhmen nieder. Sein Vater Jan Anton Losy von Losinthal wurde am 14. August 1655 auf Grund seiner Verdienste als „Inspekteur der Weintaxe sowie des Bier- und Salzgefälles in Böhmen“ in den Grafenstand erhoben. Losy selbst war, ebenso wie schon sein Vater, kaiserlicher Kämmerer und geheimer Rat. Von seinem Vater erbte er 1682 ein bedeutendes Vermögen, das ihm ausgedehnte Reisen nach Italien und Frankreich ermöglichte. Losy war ein großer Bewunderer von Jean-Baptiste Lully, und verfasste vorwiegend Lauten- und Gitarrenkompositionen in gediegener Melodik, anfänglich im „französischen Stil“, den er nach Prag importierte und zum sogenannten „vermischten Geschmack“ des „deutschen Stils“ weiterentwickelte (darin verschmelzen die eher cantablen Elemente des italienischen und die eher rhetorischen des französischen Stils). Nach seinem Tode trat sein Sohn Adam Philipp das Erbe an.

[Bearbeiten] Werke

Etwa 150 Kompositionen und Lautentabulaturen aus seiner Feder haben sich erhalten, darunter:

  • Suite II a-Moll
  • Suite III a-Moll (daraus als MIDI-file: 2. Satz [1])
  • Suite IV F-Dur
  • Suite V d-Moll
  • Suite VI C-Dur
  • Suite VII a-Moll
  • Suite VIII A-Dur
  • Suite IX a-Moll
  • Rondeau (als MIDI-file: [2])

[Bearbeiten] Literatur

  • J. Pohanka: Jan Antonín Losy: Pièces de guitare, in: Musica antiqua bohemica, xxxviii, no. 13, p. 11.
  • E. Vogl, The lute music of Johann Anton Losy, in: Journal of the Lute Society of America, xiv (1981), pp. 5-58, sowie Thematic Catalogue, ebendort, 79.

[Bearbeiten] Weblinks

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