Joe Hackbarth

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Joe Hackbarth (* 21. Juli 1931 in Belgard, Pommern; † 29. August 2000 in Falkengesäß, Odenwald) war zunächst Jazzmusiker, dann Maler des phantastischen Realismus. Sein in der Entwicklung facettenreiches Werk beinhaltet hauptsächlich Ölgemälde, daneben auch Graphiken und Zeichnungen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

1945 kurz vor Kriegsende flieht Joe Hackbarth vor der naherückenden Front aus Pommern, wo er Kindheit und Jugend verbrachte, in den Westen. 1949 bis 1957 arbeitet er äußerst erfolgreich als Jazzschlagzeuger in der Gruppe von Wolfgang Lauth. Mitte der 50er Jahre wendet sich Joe Hackbarth neben seiner Musikertätigkeit mit ersten Versuchen der Malerei zu. Arbeiten aus dieser Zeit sind nicht erhalten. Ende der 50er Jahre konzentriert er sich neben dem Jazz zunehmend auf die bildende Kunst. 1960 bis 1965 erprobt er verschiedene Stile und findet Mitte der 60er Jahre zu einem eigenen. 1962 erhält er den Jugendkunstpreis in Stuttgart. 1977 geht Joe Hackbarth nach Irland. Dort widmet er sich vor allem den Vanitas-Stillleben. 1984 kehrt er nach Falkengesäß im Odenwald zurück. 1989 wird er mit dem Willibald-Kramm-Preis in Heidelberg ausgezeichnet. In den 90er Jahren wendet Joe Hackbarth sich der Gestaltung menschlicher Seinszustände in tiefgründig ironischen Bildern zu. 2000 stirbt er in Falkengesäß.

[Bearbeiten] Werk

Das künstlerische Werk Joe Hackbarths durchläuft verschiedene Phasen, die zu einem umfangreichen im Gesamt facettenreichen Werk führt.

Die 60er Jahre in Weinheim: Nach den ersten Versuchen erprobt sich Joe Hackbarth in schnellem Wechsel in den unterschiedlichsten Stilen. 1960 Art brut; 1961 formalistische Versuche; 1963 ungegenständliche Arbeiten; 1965 Collagen und Materialbilder. 1967 schließlich die Hinwendung zum Surrealismus.

Die frühen 70er Jahre in Falkengesäß: In der Zurückgezogenheit in Falkengesäß entwickelt Joe Hackbarth seine phantastisch Bildwelt in der dichten Abfolge seiner Motive.

Die späten 70er Jahre in Irland: Die Zeit wird für Joe Hackbarth zum beherrschenden Thema der Vanitas-Stilleben und damit die Vergänglichkeit.

Die 80er und 90er Jahre wieder in Falkengesäß: In den 80er Jahren widmet sich Joe Hackbarth der Perfektion des Trompe-l'œil. In den 90er Jahren, nachdem Joe Hackbarth für sich mit der Perfektion des Trompe-l'œil abgeschlossen hat, eine nochmalige Wendung hin zur Darstellung der Formenvielfalt menschlicher Seinszustände und ihre Verbiegungen. Der Betrachter wird gefordert seine eigene Interpretation zu finden. Das Spiel mit Farben und Formen bekommt in den letzten Jahren vor seinem Tod eine heitere Note.

[Bearbeiten] Wichtige Werke

Back Stage, Öl; 1956, Motherdreamer, Öl 1967; Jack the Gigant Killer sings a Lullaby, 1968; Speed your mother down, 1970; Atlantis Insula, Öl, 1973; Vergis mein nit, Öl,1978; Die Versuchung des Heiligen Antonius, 1979; Milestones Island, Öl, 1982; Schweinfurter Grün, Öl,1987; Ich höre auf dem Auge nichts, Öl, 1988; Die Stadt auf dem Meeresgrund, Öl, 1990; Perfect stranger, Öl, 1991.

Seit 2007 wird das künstlerische Werk Joe Hackbarths in dem ihm gewidmeten Onlinemuseum gezeigt.

[Bearbeiten] Literatur

Raban von der Malsburg: Joe Hackbarth. Maler und Musiker. Edition Braus, Heidelberg 1993, ISBN 3894660678.

[Bearbeiten] Weblinks