Joachim Funke

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Joachim Funke
Joachim Funke

Joachim Funke (* 19. Juli 1953 in Düsseldorf) ist Professor für Allgemeine und Theoretische Psychologie an der Universität Heidelberg.

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[Bearbeiten] Leben

Nach Besuch der Grundschule Düsseldorf-Lohausen (1960–1964) und des Humboldt-Gymnasium Düsseldorf (1964–1972) absolvierte er 1972 sein Abitur. Danach studierte er 1972 an der Universität Düsseldorf Philosophie und Germanistik, von 1973 bis 1975 an der Universität Basel Philosophie und Psychologie sowie von 1975-1980 an der Universität Trier Psychologie, wo er 1980 sein Diplom erhielt und 1984 mit seiner Schrift "Komplexes Problemlösen" promovierte. Von 1980 bis 1984 war er Wissenschaftlicher Angestellter am Fachbereich I - Psychologie - der Universität Trier, von 1984 bis 1997 war er Wissenschaftlicher Angestellter, Hochschulassistent und Hochschuldozent am Psychologischen Institut der Universität Bonn. 1990 habilitierte er sich im Fach Psychologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn mit der Habilitationsschrift „Wissenserwerb und Wissenanwendung in dynamischen Systemen.“

1997 folgte er einem Ruf an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg auf die Professur für Allgemeine und Theoretische Psychologie. 2001 lehnte er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie an die Technische Universität Dresden ab. Von 1998-2000 und von 2004-2006 war er Geschäftsführender Direktor des Psychologischen Instituts.

Joachim Funke ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt mit seiner Frau in Heidelberg-Handschuhsheim.

[Bearbeiten] Wirken

Funkes Spezialgebiete sind Denken und Problemlösen. In seinen Arbeiten zum Umgang mit komplexen Umwelten legt Funke Wert darauf, dass eine saubere Erfassung der Problemlöseleistungen möglich gemacht wird. Hierzu verwendet er computersimulierte Szenarien, die dem Formalismus finiter Automaten (siehe Endlicher Automat), linearen Strukturgleichungsmodellen, oder Differenzengleichungen folgen.

In zahlreichen drittmittelgeförderten Projekten wurden experimentelle Untersuchungen zum Verhalten von Versuchspersonen beim Umgang mit komplexen Problemen durchgeführt, über die er in vielen Zeitschriftartikeln, Buchkapiteln und Büchern berichtet. Neben normalen Problemlöseprozessen sind auch gestörte Denkprozesse (z.B. bei schizophrenen Patienten) Gegenstand seiner Arbeit. Die Entwicklung eines Planungstests "Plan-A-Day", der in der neuropsychologischen Rehabilitation zum Einsatz kommt, gehört ebenfalls hierzu.

Neben seinen Arbeiten zur Denkpsychologie arbeitet Funke auch über Alkoholismus (Mitautor des Trierer Alkoholismusinventars) und über psychologische Aspekte neuer Medien.

Von 2005-2008 war er Geschäftsführender Herausgeber der Fachzeitschrift Psychologische Rundschau. 2008-2009 wurde er als Marsilius-Fellow am Heidelberg Center for Advanced Studies ausgewählt, um die interdisziplinäre Forschung zu stärken.

1999 gründete Funke zusammen mit Herbert Wettig die Sektion "Alumni Psychologici" als Alumni-Organisation des Psychologischen Instituts. Seit 1999 ist Funke deren Vorsitzender.

[Bearbeiten] Werke

  • Erdfelder, E., & Funke, J. (Eds.). (2004). Allgemeine Psychologie und deduktivistische Methodologie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
  • Frensch, P. A., & Funke, J. (Eds.). (1995). Complex problem solving: The European perspective. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum Associates.
  • Funke, J. (1986). Komplexes Problemlösen - Bestandsaufnahme und Perspektiven. Heidelberg: Springer.
  • Funke, J. (1992). Wissen über dynamische Systeme: Erwerb, Repräsentation und Anwendung. Berlin: Springer.
  • Funke, J. (2003). Problemlösendes Denken. Stuttgart: Kohlhammer.
  • Funke, J. (Ed.). (2006). Denken und Problemlösen (=Enzyklopädie der Psychologie, Band C/II/8). Göttingen: Hogrefe.
  • Funke, J. & Frensch, P. (Eds.). (2006). Handbuch der Allgemeinen Psychologie: Kognition. Göttingen: Hogrefe.
  • Funke, J., & Fritz, A. (Eds.). (1995). Neue Konzepte und Instrumente zur Planungsdiagnostik. Bonn: Deutscher Psychologen Verlag.
  • Funke, J. & Vaterrodt-Plünnecke, B. (2004). Was ist Intelligenz? 2., überarbeite Auflage. München: Beck.
  • Funke, W., Funke, J., Klein, M., & Scheller, R. (1987). Trierer Alkoholismusinventar (TAI). Handanweisung. Göttingen: Hogrefe.
  • Kämmerer, A., & Funke, J. (Eds.). (2004). Seelenlandschaften. Streifzüge durch die Psychologie. 98 persönliche Positionen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
  • Krüger, T., & Funke, J. (Eds.). (1998). Psychologie im Internet. Ein Wegweiser für psychologisch interessierte User. Weinheim: Beltz Verlag.
  • Meusburger, P., Funke, J. & Wunder, E. (Eds.), Milieus of creativity. Dordrecht: Springer.

[Bearbeiten] Weblinks

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