Jianwen

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Jianwen 建文 (* 5. Dezember 137713. Juli 1402), Geburtsname: Zhu Yunwen 朱允炆, Tempelname: Huidi 惠帝, war der zweite chinesische Kaiser der Ming-Dynastie.

Kaiser Jianwen war der Sohn des Kronprinzen Zhu Biao und Enkel des Kaisers Hongwu. Sein Vater starb noch bevor er den Thron hätte erben können. So entschied sich sein Großvater ihn zu seinem Erben zu ernennen, wobei er seine Söhne einfach überging.

Bei Hongwus Tod war Jianwen noch sehr jung und unerfahren, so dass er schnell unter den Einfluss seiner Ratgeber geriet. Seine Regierungszeit (1398–1402) war sehr kurz, da er durch einen Bürgerkrieg gestürzt wurde. Anlass zu dieser Revolte war der Versuch Jianwens und seiner Ratgeber, die Privilegien und Einkünfte der anderen Ming-Prinzen zu beschneiden. Der älteste Sohn Hongwus, Zhu Di, Prinz von Yan, setzte sich an die Spitze der Armee und eroberte die Hauptstadt Nanjing, setzte seinen Neffen ab und bestieg selbst den Thon als Kaiser Yongle.

Jianwen kam ums Leben, als der Kaiserpalast in einem Flammenmeer versank. Seinen Leichnam und den seiner Frau fand man bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Ihm wurde ein ehrenvolles, aber bescheidenes Begräbnis gewährt. Doch hielt sich in der Bevölkerung die Legende, dass Jianwen entkommen sei und als armer Bettelmönch verkleidet durch das Land zog. Yongle ließ die Ratgeber und hohen Beamten Kaiser Jianwens ausnahmslos exekutieren, verdammte das Andenken an seinen Vorgänger wegen Inkompetenz und verweigerte ihm einen Tempelnamen, den erst spätere Generationen ihm gewährten.