Jericho-Trompete

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Als Jericho-Trompeten wurden Sirenen bezeichnet, die bis Mitte des Zweiten Weltkrieges an den Fahrwerksbeinen der deutschen Sturzkampfflugzeuge des Typs Junkers Ju 87 angebracht waren. Diese Sirenen wurden über kleine Propeller vom Fahrtwind betrieben. Sie dienten zur Einschüchterung des Gegners und waren so Teil der psychologischen Kampfführung.

Der Name dieser Sirenen leitet sich von dem in der Bibel erwähnten Fall von Jericho ab, bei dem der Klang von Trompeten, Posaunen oder ähnlichen Blechblasinstrumenten die Stadtmauern zum Einsturz gebracht haben soll (Josua, Kap. 6).

Noch heute ist der Irrglaube verbreitet, dass stürzende oder abstürzende Flugzeuge diese typischen Sirenengeräusch erzeugen. Manche Filmszenen, in denen Flugzeuge (ab-)stürzen, werden so akustisch untermalt. Selbst bei Hubschraubern oder langsam trudelnden Maschinen wird darauf zurückgegriffen. Dass das Geräusch noch im Bewusstsein präsent ist, lässt erahnen, welche Wirkung diese psychologische Waffe der Ju 87 gehabt haben muss.