Jean Casimir-Perier

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Jean Casimir-Périer, Französischer Präsident
Jean Casimir-Périer, Französischer Präsident

Jean Paul Pierre Casimir-Périer (* 8. November 1847 in Paris; † 11. März 1907 ebenda) war vom 24. Juni 1894 bis zum 15. Januar 1895 der fünfte Staatspräsident der Dritten Französischen Republik.

Der Sohn von August Casimir Périer (Innenminister unter Adolphe Thiers) und Enkel von Casimir Pierre Périer (Ministerpräsident unter Ludwig Philipp) wurde am 8. November 1847 in Paris geboren. Sein politisches Wirken begann im Innenministerium als Sekretär bei seinem Vater.

1874 wurde er zum Generalkanzler des Départements Aube.

Vom 17. August 1883 bis zum 7. Januar 1885 war er Untersekretär des Kriegsministeriums. Von 1890 bis 1892 war Casimir-Périer Vizepräsident der Abgeordnetenkammer, bevor er 1893 deren Präsident wurde. Vom 3. Dezember 1893 bis zum 22. Mai 1894 amtierte er als Premierminister.

Am 24. Juni 1894 wurde er mit 451 Stimmen zum Präsidenten der Republik gewählt und somit Nachfolger von President Carnot. Seine Gegenkandidaten waren Henri Brisson (195 Stimmen) und Charles Dupuy (97 Stimmen). Allerdings dauerte seine Präsidentschaft nur sechs Monate, da er nach dem Rücktritt des Ministerpräsidenten Charles Dupuy vom 14. Januar 1895 am 15. Januar die Präsidentschaft niederlegte.

Dies bedeutete für Casimir-Périer, der sich hiernach in erster Linie um sein Geschäft kümmerte, zugleich den Rückzug aus der Politik. Im Revisionsprozess um Alfred Dreyfus vor dem Kriegsgericht in Rennes (7. August - 9. September 1899) waren die Aussagen Casimir-Périers gegensätzlich zu denen des Belastungszeugen, dem früheren Kriegsminister Général Auguste Mercier.

Casimir Périer starb im Jahr 1907 im Alter von 59 Jahren in Paris und ruht daselbst auf dem Père-Lachaise-Friedhof.