Javaner

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen werden unter Javaner (Begriffsklärung) aufgeführt.

Mit Javanern werden im allgemeinen Sprachgebrauch oft alle Bewohner der Insel Java bezeichnet. Die gelegentlich verwendete Variante Javaneser ist eine Übersetzung aus dem Englischen und nicht üblich.

In Indonesien bezeichnen sich nur die Angehörigen einer ethnischen Gruppe als Javaner, die hauptsächlich auf Mittel- und Ostjava lebt und Javanisch (bahasa jawa) spricht. Die Bewohner von Westjava, die Sundanesisch (bahasa sunda, basa sunda) sprechen, nennen sich selbst Sundanesen. Im Zuge der Politik der „Transmigrasi“ sind viele Javaner in andere weniger dicht besiedelte Landesteile Indonesiens ausgewandert, was nicht selten Konflikte mit der dort ansässigen Bevölkerung nach sich zog.

Die Javaner nahmen im Laufe von 1.000 Jahren mehrere Religionen an, u.a den Buddhismus und den Hinduismus, die bis zum 16. Jahrhundert die beiden meist verbreiteten Religionen waren. Vielerorts vermischten sie sich teilweise mit älteren javanischen Glaubensvorstellungen. Durch indische und arabische Händler begann im 16. Jahrhundert die Konversion zum Islam, dem heute die große Mehrheit der Javaner angehört. Traditionell praktizieren die meisten von ihnen eine Form des Islams (Abangan), die immer noch stark von alten javanischen Glaubensvorstellungen durchdrungen ist. Daneben bestehen sehr kleine Minderheiten aus Christen und Buddhisten.