Hornmist
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Als Hornmist wird ein Präparat in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft bezeichnet.
Die Rezeptur ist wie folgt:
Eine kleine Handvoll von frischem Kuhmist wird in ein Kuhhorn gefüllt und so eine gewisse Zeit in der Erde vergraben. Dann wird der Inhalt des Kuhhorns in einem Eimer Wasser verrührt und über einem Hektar Land versprüht. Dies soll der Wirkung eines warmen Regens entsprechen.
Die Wirkung dieses Präparates wird aus Sicht der Lehrmeinung der Anthroposophen erklärt, die von Rudolf Steiner um 1924 begründet wurde.
Aus naturwissenschaftlicher Sicht kann die Wirkung nicht nachvollzogen werden. Kuhmist enthält eine Vielzahl von Mikro-Organismen, die in feiner Verteilung über den Boden die Kleinstlebewelt anregen können, in hoher Konzentration aber auch ein Infektionsrisiko für Tier und Mensch darstellen.
In der Vergangenheit war die Düngung mit Mist von Tieren gängige Praxis in der Landwirtschaft. Die Nachteile waren Verbreitung von Krankheiten, Überdüngung des Bodens und Gefahr für das Trinkwasser. Die biologisch-dynamische Rezeptur war seinerzeit ein fortschrittlicher Gedanke, da die beschriebenen Nachteile weitgehend ausgeschaltet werden. Die Anwendung entspricht allerdings nicht mehr dem heutigen Stand der naturwissenschaftlichen Wirkungsforschung .
[Bearbeiten] Quellen
- Rusch, Hans Peter. Bodenfruchtbarkeit. Heidelberg 1968.
- Seifert, Alwin. Gärtnern, Ackern - ohne Gift. München 1971.
