Handpresse
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Handpresse ist eine Presse, welche mit menschlicher Muskelkraft betrieben wird.
Meist wird sie namengebend durch Handbetrieb angetrieben, teilweise jedoch auch durch Fußbetätigung. Dabei sind sehr einfache Ausfertigungen wie auch solche mit Schwungrad und mit Papierausleger ausgerüstete als auch im Einsatz gewesen.
Wurden bis zur Ablösung des Hochdruckverfahrens durch den Offsetdruck auch kleine Auflagen von Faltblättern und Broschüren mit Handpressen gedruckt, so war mit dem Aufkommen neuer Drucktechniken die Verwendung der Handpressen auf die Herstellung von Korrekturabzügen, Kleinstdrucksachen und der Herstellung von Barytabzügen beschränkt. In der Umdrucktechnik wurde über Zwischenabdrücken auf Gummitüchern diese Technik noch eine Zeit länger beibehalten, jedoch ist auch in diesem Bereich die Handpresse seit etwa 1980 völlig verschwunden. Heutzutage ist der Einsatz nur noch als Demonstrationsobjekt und in Schulungen oder aber im Bereich Kunst denkbar. Eine gewerbliche Verwendung war aber bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts üblich.
Handpressen werden nicht nur für den Hochdruck sondern auch für den Flach- und Tiefdruck eingesetzt. Lediglich der Durchdruck (Siebdruck) spricht nicht von einer Handpresse.
Die Handpressen unterscheiden sich nach der Art der Fundamentlage (horizontal, vertikal, starr, beweglich) und der Art der Gegendruckgestaltung. So sind die Tiegeldruckpressen klassische Flachformpressen mit flachem Gegendruck, die Zylinderpressen (Abziehpresse, Reiberpresse) hingegen entsprechen einer Handschnellpresse mit rundem Gegendruck. Jede Bauart hat wiederum Unterbauformen und verwendet verschiedene funktionale Techniken zum Einfärben der Form, Anlegen/Ablegen der Bogen sowie Drucksteuerung. Aus den rein manuellen Handpressen entwickelten sich Zwischenbauformen, die als Geräte und später sogar Maschinen Ausprägung fanden.