Combat Search and Rescue
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Combat Search and Rescue, kurz CSAR, ist die militärische Form von Search and Rescue (SAR) bei Kampfhandlungen und nicht zu verwechseln mit der Beteiligung des Militärs an den fliegenden Notfallrettungsdiensten oder dem Katastrophenschutz.
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[Bearbeiten] Allgemein
CSAR wird nur von Militäreinheiten während eines Kampfeinsatzes durchgeführt. Das umfasst das Suchen und Retten von abgeschossenen Piloten oder auch verbündeten Einheiten hinter feindlichen Linien im Gefecht. Die CSAR-Hubschrauber und -Einsatzkräfte genießen dabei nicht den besonderen Schutz der Genfer Konvention für Sanitätstransporte und Personal, sie dürfen auch keine Schutzzeichen wie Rotes Kreuz oder Roter Halbmond führen.
Einige Beispiele für CSAR-Einsätze waren die Rettung des U.S.-Air-Force-Piloten Scott O’Grady oder die nicht so erfolgreichen Versuche während der Schlacht von Mogadischu, bei dem das 24th Special Tactics Squadron bei den Rettungs- und Bergungsoperation beteiligt war, einer Spezialeinheit der United States Air Force für CSAR-Einsätze. Die USA haben eine Urform von CSAR bereits im Koreakrieg mit gutem Erfolg durchgeführt und im Vietnamkrieg verfeinert. Hubschrauber haben den Luftraum über dem Kampfgebiet beobachtet und sind sofort zur Absturz-/Landungsstelle des/der abgesprungenen Piloten geflogen um sie aufzunehmen. So ist es in spektakulären Fällen vorgekommen, dass die Rettungskräfte bereits vor der Landung des Fallschirms das Gebiet sichern konnten.
CSAR ist ein ausgeklügeltes Verfahren, das sich nicht auf den eigentlichen Rettungshubschrauber beschränkt. Es beginnt mit Überlebens- und Verhaltensvorgaben für Piloten und Truppen beim Kampfeinsatz und Aufenthalt im Feindesland, der Gefangennahme zu entgehen, einer speziellen Ausrüstung zur Kontaktaufnahme und Kommunikation und endet in einer konzertierten und geheimen Aktion verschiedener Täusch- und Stör-Maßnahmen, spezieller Truppen, Flugzeuge und begleitender Kampfhubschrauber, sowie Tief- und Konturenflug im Gelände. Die CSAR-Einheiten sind bereits mit den Kampfhandlungen alarmiert und einsatzbereit um entweder sofort reagieren zu können oder durchaus gewollt auch erst später nach einer Beruhigung den Überraschungseffekt nutzend, zum Erfolg zu kommen.
Scheinbar widersinnig begibt sich eine Mehrzahl von Menschen/Soldaten in Gefahr, um einzelne zu retten. Neben dem humanen Bestreben und strategischer Vorsicht hat das aber auch wirtschaftliche Gründe. Die Ausbildung eines Jetpiloten ist so teuer, dass sich der Aufwand lohnt. Die Gewissheit, dass zumindest der Versuch einer Rettung unternommen wird, hebt zudem die Kampfmoral der oft hinter feindlichen Linien eingesetzten Piloten.
[Bearbeiten] Ausrüstung
Hubschrauber für CSAR verfügen oft über eine Möglichkeit zur Luftbetankung und sind speziell für diese Missionen umgerüstet. Bei der Bundeswehr wird mit der Einführung des NH90 das Lufttransportgeschwader 62 der Luftwaffe in der Lage sein durch Rüstsätze, einschließlich Bewaffnung, den Hubschrauber für CSAR umzurüsten und einzusetzen.
In den USA wurde speziell das Tiltrotor Flugzeug Bell-Boeing V-22 für diese Zwecke eingeplant, da es einige Nachteile des Hubschraubers, wie geringere Geschwindigkeit und Reichweite aufhebt. Im Oktober 2007 wurde eine Ausschreibung über 141 Helikopter für CSAR-Missionen veröffentlicht. Eigentlich hatte 2006 schon der Boeing HH-47 Chinook gewonnen, nach Protesten von Lockheed-Martin und Sikorsky Aircraft Corporation. [1]
[Bearbeiten] Siehe auch
- Pararescue jumpers U.S.-Air-Force-Rettungs-Einheit
- 24th Special Tactics Squadron