Bootaxtkultur
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Bootaxtkultur (schwed. Båtyxakultur, dän. bådøksekultur) ist eine endneolithische Kultur in Teilen Skandinaviens, in Finnland und im Baltikum, die nach ihrer charakteristischen Axtform benannt wurde. Die Äxte des älteren Hurva- besonders des Vellinge Typs gehören zu den schönsten steinzeitlichen Kleinplastiken Europas.
Die Kultur gliedert sich primär in die norwegisch-schwedische und die finnische Bootaxtkultur und verbreitete sich im Ostseeküstenbereich auch ins Baltikum. In Norwegen und auf Gotland war ihre Verbreitung geringer, wie sich aus dem Verhältnis der Funde zu denen in Schweden ergibt: 150 Äxte wurden in Norwegen (Ødegården, Rakkestad, Østfold. Fiskumvannet, Øvre Eiker, Buskerud)[1]gefunden, über 1.300 in Schweden und nur 10 auf Gotland. Ihre Ausgestaltung schließt eine Verwendung als Waffe oder Werkzeug aus.[2] Vielmehr handelte es sich um ein Statussymbol oder Kennzeichen für eine herausgehobene Personengruppe.
An Geräten gab es außer den aus Felsgestein hergestellten bis zu 30 cm langen Bootäxten auch dicknackige und dünnblattige Beile, Lanzen und Pfeilspitzen aus Schiefer, Pfrieme aus Knochen sowie Schaber, Meißel, Klingen aus Feuerstein oder Grünstein. Vereinzelt treten Dexel auf.
Dünnwandige, halbkugelige Becher, meist mit rundem Boden, sind typisch für die schwedische bandverzierte Keramik dieser Kultur: Waagerechte Linienbänder am Gefäßhals, mit Wellenlinien, Halbkreisen oder Zickzackbändern verziert. Die finnische Keramik ist gröber als die schwedische und hat teilweise spitzbödige Gefäße mit waagerechten Zonen schräger Schnittreihen.
Die Geräte und Keramiken wurden in Gräbern gefunden, wobei die Bestattung in der norwegisch-schwedischen Bootaxtkultur in Flachgräbern erfolgte.
[Bearbeiten] Fußnoten
[Bearbeiten] Literatur
- Forssander, J.-E.: Die schwedische Bootaxtkultur und ihre kontinentaleuropäischen Voraussetzungen. - Lund 1933
- Oldeberg, Andreas: Studien über die schwedische Bootaxtkultur. Stockholm, Wahlström & Widstrand, 1952
- Arne, T. J.: Das Bootgräberfeld von Tuna in Alsike, Uppland. 1934
- Einar Østmo, Lotte Hedeager (Hrg.): Norsk arkeologisk leksikon. Oslo 2005.
[Bearbeiten] Weblinks
http://www.edu.linkoping.se/museum/yxan.htm (Bild Bootaxt aus Grünstein) http://www.hf.uio.no/iakh/forskning/sarc/iakh/lithic/boataxe.html#anchor883947 mit Abbildung