André François-Poncet
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André François-Poncet (* 13. Juni 1887 in Provins (Seine-et-Marne); † 8. Januar 1978 in Paris) war ein Germanist, französischer Politiker und Diplomat, Botschafter Frankreichs im Dritten Reich und französischer Hoher Kommissar in Deutschland von 1949 bis 1953.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
François-Poncet wurde als Sohn eines ehemaligen Richters am Pariser Appellationshof in Provins geboren. Er besuchte Schulen in Meaux und im badischen Offenburg sowie die Pariser Lycéen Carnot und Henri IV. Anschließend studierte er 1907–1910 Germanistik an der École Normale Supérieure sowie in München, Heidelberg und Berlin. Sein Verhältnis zu Deutschland wird sichtbar in einer damals vielbeachteten Diplomarbeit des Jahres 1909. Danach war er Studienrat in Montpellier und Dozent am Polytechnikum. Nach seiner Kriegsverwundung als Leutnant konnte er seine erste diplomatische Stelle 1917 als Presseattaché in Bern antreten. Nach Kriegsende wurde er als Beobachter im besetzten Rheinland eingesetzt, später in Berlin. François-Poncet war von 1928 bis 1931 Unterstaatssekretär für Unterricht, Kunst und Volkswirtschaft. Von 1931 bis 1938 vertrat er sein Land als Botschafter in Berlin, ab 1938 bis 1940 Botschafter in Rom. Mitte der 1930er Jahre war er Gastgeber des mit seinen Söhnen befreundeten deutschen Künstlers Fabius von Gugel (1910–2000) während dessen Aufenthalts in Paris. 1940 gehörte er kurzzeitig dem Nationalrat an. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs wurde François-Poncet nach Deutschland deportiert und interniert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beriet François-Poncet ab 1948 den französischen Militärgouverneur im besetzten Deutschland und die französische Regierung. Von 1949 bis 1953 arbeitete François-Poncet als französischer Hoher Kommissar in Deutschland. Von 1953 bis 1955 bekleidet er die Funktion eines Botschafters in Bonn. Mitglied der Académie française (Fauteuil 18) war François-Poncet seit 1952 sowie von 1955 bis 1967 Präsident des französischen Roten Kreuzes. Von 1955 bis 1960 fungiert er als Präsident des französischen Rats der Europäischen Bewegung. Sein Sohn Jean François-Poncet war während der Präsidentschaft von Giscard d'Estaing französischer Außenminister (Ministre français des Affaires étrangères) von 1978 bis 1981.
[Bearbeiten] Zitate
Einer der größten Fehler der Deutschen ist, nicht glauben zu wollen, dass ihre Regierung auch lügen kann. François-Poncet (1953)
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- André François-Poncet: Als Botschafter im ›Dritten Reich‹. Die Erinnerungen des französischen Botschafters in Berlin September 1931 bis Oktober 1938. bei Florian Kupferberg, Mainz Berlin, Erste deutsche Ausgabe 1947, Titel der Originalausgabe Souvenirs d'une Ambassade à Berlin bei Librairie Ernest Flammarion, Paris, aus dem Französischen von Dr. Erna Stübel
- André François-Poncet: Der Weg von Versailles nach Potsdam, dt. 1964
[Bearbeiten] Literatur
- Claus W. Schäfer: André François-Poncet als Botschafter in Berlin (1931-1938). 2004. ISBN 978-3-486-56844-8
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | François-Poncet, André |
| KURZBESCHREIBUNG | Französischer Politiker und Diplomat |
| GEBURTSDATUM | 13. Juni 1887 |
| GEBURTSORT | Provins (Seine-et-Marne) |
| STERBEDATUM | 8. Januar 1978 |
| STERBEORT | Paris |
