Ahmet Gündüz
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Ahmet Gündüz ist ein Song der Fresh Familee aus dem Jahr 1990/ 1991.[1][2] In mehreren Quellen wird der Song als erste relevante Hip-Hop-Produktion deutscher Sprache genannt, die auf einem regulär in den Handel gelangten Tonträger veröffentlicht wurde[3][4][5]. Ahmet Gündüz erschien zunächst als Single und auf dem Debütabum Alles Frisch, 1993 war er noch einmal auf Falsche Politik der Gruppe zu hören. Sänger der Raplinien war der Deutschtürke Tahir Cevik.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
- Mein Name ist Ahmet Gündüz, laß mich erzählen euch
- Du musse gut schon zuhören, ich kann nix sehr viel Deutsch
- Ich komm von die Türkei, zwei Jahre hier,
so beginnt die Rapgeschichte, von Integration und Ausgrenzung des aus der Türkei nach Deutschland gelangten Ahmet Gündüz, der sagt, das „Leben hier ist schwer“. Der Inhalt soll stellvertretend für Erfahrungen vieler Fabrikarbeiter aus der Türkei in Deutschland stehen.[6] Während der in gebrochenem Deutsch gerappte erste Teil des Liedes quasi der ersten Generation (komisch anmutend, aber durchaus ernst intendiert) eine Stimme gibt, beschäftigt sich der Song in einem zweiten Abschnitt mit der Sicht der zweiten Generation, die der in Deutschland aufgewachsene Cevik sozusagen als seine eigene präsentiert – nun in bestem Hochdeutsch.[7]
[Bearbeiten] Wirkung
Der Song wird häufig als Wegbereiter, vor allem aber als eigentliche Ursprungsform des deutschsprachigen Rap genannt.[8][9] Er zog 10 Jahre später einen Nachfolgesong nach sich, Ahmet Gündüz II. Hier erzählt Ahmet Gündüz weiterhin „in gebrochenem Deutsch von seinem Leben in Deutschland. Da geht es um das Gefühl der Entwurzelung, um den Konflikt mit den Kindern, die mit anderen als den traditionellen Wertvorstellungen aufwachsen; um die Bedrohung durch Ausländerhaß, um Skinheads.“[10] Das Magazin kulturnews war der Meinung, hier werde all das allerdings nur „kurz angerissen, aber nicht vertieft. So münden die teils sehr sensiblen Beobachtungen in die unbeholfenen Erklärungsmuster einer Schülerband.“[11] Daniel Bax beschrieb für das Booklet von Import – Export, einen Sampler mit türkischer Musik aus Deutschland, 2007 ausführlich die Wirkungsgeschichte beider Songs. Mit dem Track Ali & Ahmet wird der Protagonist des Liedes 2003 noch einmal aufgegriffen, und zwar auf dem Album Unbegrenzt Haltbar! der Jazzkantine. Hier trifft „Ali Baba“ (gesungen von Bektas) auf Ahmet Gündüz, wiederum gerappt von Tahir Cevik, der inzwischen als Solokünstler unter dem Namen Tachiles auftrat.[12]
[Bearbeiten] Rezensionsnotizen
- „Fresh Familee (…) mit ihrem Song „Ahmet Gündüz“ (brachten) die ganze Problematik der zweiten Einwanderergeneration auf den Punkt.“[13] (Stern NEON am 22. Januar 2008)
- „Mit ihrem Song „Ahmet Gündüz“ ließ sich zeigen, dass Musik ein Bereich des alltäglichen Lebens ist, in dem deutsche und ausländische Menschen gemeinsam Spaß haben, aber auch auf Missstände aufmerksam machen. So (…) in der ersten Strophe, die aus der Sicht eines türkischen Vaters gerappt wird.“[14] (AiD, 4/2006)
[Bearbeiten] Einzelbeleg
- ↑ http://www.goethe.de/ges/pok/prj/mig/fli/en1035865.htm
- ↑ http://www.isoplan.de/aid/2005-4/jugendkultur.htm
- ↑ Daniel Bax: Musikwissenschaftlicher Kommentar zur CD-Veröffentlichung Import Export a la Turka. Turkish Sounds from Germany, 2007, S. 5
- ↑ http://www.isoplan.de/aid/2005-4/jugendkultur.htm
- ↑ http://www.laut.de/lautwerk/hip_hop/index.htm
- ↑ http://www.goethe.de/ges/pok/prj/mig/fli/en1035865.htm
- ↑ http://www.isoplan.de/aid/2005-4/jugendkultur.htm
- ↑ Daniel Bax: Musikwissenschaftlicher Kommentar zur CD-Veröffentlichung Import Export a la Turka. Turkish Sounds from Germany, 2007, S. 5
- ↑ Murat Güngör & Hannes Loh: Fear of a Kanak Planet. HipHop zwischen Weltkultur und Nazirap 2002
- ↑ http://www.kulturnews.de/knde/index.php?id=2117&topic=platten&artist=Fresh+Familee&title=Alles+Frisch
- ↑ http://www.kulturnews.de/knde/index.php?id=2117&topic=platten&artist=Fresh+Familee&title=Alles+Frisch
- ↑ http://www.cdstarts.de/kritiken/85610-Unbegrenzt-Haltbar!.html
- ↑ http://www.neon.de/kat/freie_zeit/musik/225491.html
- ↑ http://www.isoplan.de/aid/2005-4/jugendkultur.htm