Johann Georg Gmelin

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Johann Georg Gmelin (russisch Иоганн Георг Гмелин; * 10. August 1709 in Tübingen; † 20. Mai 1755 ebd.) war ein deutscher Sibirienforscher und Verfasser der Flora Sibirica. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „J.G.Gmel.“.

[Bearbeiten] Leben

Johann Georg Gmelin
Johann Georg Gmelin

Johann Georg Gmelin wurde in Tübingen als Sohn des Apothekers Johann Georg Gmelin und Spross einer berühmten Württemberger Forscherfamilie geboren. Das chemische Labor seines Vaters sollte ihm für sein späteres Forscherleben manche Anregungen liefern. Mit 13 Jahren wurde er Student der Universität Tübingen, beendete später das Studium der Medizin sowie der Naturwissenschaften mit Auszeichnung und promovierte 1728.

Als jungen Gelehrten trieb es ihn zuvor bereits nach Sankt Petersburg, wo er an der 1724 gegründeten Russische Akademie der Wissenschaften ein Stipendium verliehen bekam. Mit 22 Jahren erhielt er 1731 den Professorentitel für Chemie und Naturgeschichte. 1732 bewarb er sich für die Teilnahme an der Zweiten Kamtschatkaexpedition (1733−1743) und wurde zusammen mit dem Deutschen Gerhard Friedrich Müller, Professor und Historiker an der St. Petersburger Akademie, vom Zaren ausgewählt.

1733 begab sich Gmelin mit Müller und dem französischen Astronomen Louis Delisle auf die Große Nordische Expedition (1733−1743). Neben den drei Expeditionsleitern waren außerdem sechs Studenten, zwei Maler, zwei Jäger, zwei Bergsteiger, vier Landvermesser, ein Offizier, zwölf Soldaten, ein Trommler sowie eine Pallas-Eule in einem Pinienstamm unterwegs.

Es sollte eine lange und beschwerliche, gleichwohl beeindruckende Reise ins tiefste Sibirien werden. Gmelins Reiseroute führte über die Stationen Jaroslawl, Kasan, Tobolsk, Semipalatinsk, Ust-Kamenogorsk, Tomsk, Jeniseisk und Irkutsk bis Jakutsk. Ein Brand im Winter 1736/37 zerstörte einen Großteil ihrer Aufzeichnungen und Sammlungen. Ein Zusammentreffen mit Vitus Bering erwies sich als undurchführbar. Später kehrte Gmelin über Irkutsk, Tomsk, Werchoturje sowie Weliki Ustjug und Schlisselburg nach St. Petersburg zurück. Mit der zehnjährigen Expedition legte er die Grundlage für das Werk „Flora sibirica sive Historia plantarum sibiriae“.

1747 unternahm er eine Reise nach Tübingen und wurde nach dem plötzlichen Tod eines Universitätsprofessors zu dessen Nachfolger im Bereich Medizin, Botanik und Chemie ernannt.

Gmelin starb 1755 im Alter von 45 Jahren, offenbar an den Nachwirkungen seiner anstrengenden Sibirienreise.

Die Dahurische Lärche trägt ihren wissenschaftlichen Namen Larix gmelinii nach Johann Georg Gmelin.

[Bearbeiten] Werke

  • Voyage au Kamchatka par la Sibérie, Amsterdam 1779
  • Joannis Georgii Gmelini Reliquias quae supersunt commercii epistolici cum Carolo Linnaeo, Alberto Hallero, Guilielmo Stellero et al., Floram Gmelini sibiricam ejusque Iter sibiricum potissimum concernentis. .. curavit Guil. Henr. Theodor Plieninger. Addita Autographa lapide impressa, Stuttgartiae 1861
  • D. Johann Georg Gmelins Reise durch Sibirien, von dem Jahr 1733 bis 1743, 4 Bde., Göttingen 1751-1752. Neuausgabe: Johann Georg Gmelin: Expedition ins unbekannte Sibirien. Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 1999
  • Leben Herrn Georg Wilhelm Stellers: gewesnen Adiuncti der Kayserl, Frankfurt 1748
  • Flora Sibirica: sive Historia plantarum Sibiriae. 4 Bde., Sankt Petersburg 1747-1749

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[Bearbeiten] Weblinks