Jürgen Christian Findorff
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Jürgen Christian Findorff (* 22. Februar 1720 in Lauenburg/Elbe; † 31. Juli 1792 in Mehedorf bei Bremervörde) ist als Moorkolonisator bekannt geworden. Er hat die Moore zwischen Wümme und Hamme, das Teufelsmoor nordöstlich von Bremen, vermessen, entwässert und durch Kolonisten bevölkert. Durch seinen Einsatz für die Kolonisten bekam er den Beinamen „Vater aller Moorbauern“. Sein jüngerer Bruder war der spätere mecklenburgische Hofmaler Johann Dietrich Findorff (1722-1772).
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[Bearbeiten] Leben
Als Sohn eines Tischlers erlernte Findorff auch das Tischlerhandwerk und übernahm mit 19 Jahren die Werkstatt seines Vaters. Aufgrund seines Geschicks förderte ihn der hannoversche Landbaumeister und sorgte für Findorffs weitere Ausbildung in den Bereichen Wasserbau und Landvermessung. Findorff entwarf die Kirchen in Grasberg und Gnarrenburg und baute Mühlen, Brücken und Rathäuser.
Ab 1751 arbeitete Findorff bei der Moorkolonisation, ein Projekt des Kurfürsten von Hannover zur Trockenlegung und Besiedlung der Moore zwischen Wümme und Hamme. In diesem Zusammenhang entstand z.B. zwischen 1765 und 1766 der Osterholzer Hafenkanal, der von der Hamme bei Tietjens Hütte an den Stadtrand des heutigen Osterholz-Scharmbeck führt.
Am 20. September 1771 wurde er zum offiziellen Moorkolonisator ernannt. Daneben war Findorff am Bau des Hamme-Oste-Kanals (1769-1790) und des Oste-Schwinge-Kanals (ab 1772) beteiligt. Bis zu seinem Tod gründete er auf 140 km² Moorland 42 neue Dörfer. Dass es Findorff nicht nur um die technische Seite der Landgewinnung, sondern auch um das Wohl der Siedler ging, ist u.a. dem von ihm verfassten Moorkatechismus zu entnehmen.
1799 wurde auf dem Weyerberg bei Worpswede ein Obelisk in seinem Gedenken errichtet, und in zahlreichen Orten der Region sind heute Straßen und Wege nach ihm benannt.
[Bearbeiten] Ortsgründungen
- 1751 Wörpedorf
- 1753 Eickedorf
- 1756 Heudorf
- 1762 Rautendorf
- 1763 Lünigsee
- 1764 Lüninghausen
- 1764 Worphausen
- 1764 Westerwede
- 1776 Hüttendorf
- 1777 Mehedorf
- 1778 Moorende
- 1778 Mooringen
- 1780 Iseler (heute zusammen mit Neuendamm Iselersheim)
- 1780 Neuendamm
- 1789 Huxfeld
- 1790 Posthausen
- 1790 Seehausen
- 1792 Mittelsmoor
- 1796 Neudorf-Platendorf
- 1800 Adolphsdorf
- 1800 Schlußdorf
- 1805 Schrötersdorf
- 1808 Neu Mooringen
Die Dörfer Lüningsee, Lüninghausen, Worphausen, Westerwede, Moorende, Mooringen, Schrötersdorf und Neu Mooringen wurden im Jahre 1937 zur Großgemeinde Worphausen zusammengeschlossen. (zu ergänzen) Bevor Findorff im Teufelsmoor aktiv wurde, war er Vogt in Neuenkirchen, Lüneburger Heide. Er soll auch den Bau der Kirche in Walsrode geleitet haben. Quelle folgt.
[Bearbeiten] nach Findorff benannt
- Bremen-Findorff, ein Stadtteil in Bremen
- Findorff-Haus in Osterholz-Scharmbeck (ehemaliger Amtssitz Findorffs)
- Grundschule „Findorffschule“ in der Rübhofstraße in Osterholz-Scharmbeck
- Grundschule „Findorff-Grundschule“ Iselersheim
- Findorff-Realschule in Bremervörde
- ein Torfkahn-Nachbau
- Hofanlage Findorffhof in Grasberg
- Haupt- und Realschule „Findorffschule“ in Grasberg
- Findorffstraße in Lauenburg/Elbe
- Findorffstraße in Worpswede
- Findorffstraße in Osterholz-Scharmbeck .
- Jürgen-Christian-Findorff-Str. in Lilienthal
- Grundschule „Findorff-Grundschule“ Neudorf-Platendorf
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Findorff, Jürgen Christian |
KURZBESCHREIBUNG | Moorkolonisator |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1720 |
GEBURTSORT | Lauenburg/Elbe |
STERBEDATUM | 31. Juli 1792 |
STERBEORT | Mehedorf bei Bremervörde |