Xianbei
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Die Xianbei (chin. 鮮卑, Xiānbēi, W.-G. Sien-pi) waren eine Horde aus dem mongolisch-mandschurischen Grenzgebiet, deren ethnische Zusammensetzung unbekannt ist.[1]
Sie waren der nördliche Zweig der Xiongnu, so wie die Wuhuan 乌桓 deren südlicher Zweig waren. Der Aufstieg der Xianbei fällt mit dem Niedergang der Xiongnu im 1. Jhrd. zusammen. In den Jahren 87 und 93 besiegten und töteten sie zwei Shanyu der Xiongnu.
Der bedeutendste Herrscher der Xianbei war Tán Shíhuái 檀石槐 (regierte Mitte des 2. Jhrd. bis 181), der die Reste der (Nord-)Xiongnu westlich des Altai endgültig unterwarf und den Ili erreichte. Mehrmals griff er auch (158 im Bündnis mit den Süd-Xiongnu) die Chinesische Mauer an. Die Söhne und Neffen hatten nicht seine Qualitäten und so löste sich die Xianbei-Konföderation etwa 233 auf.
Teile der Xianbei-Konföderation zogen von Liaodong nach Henan und vernichteten dort unter dem Khan Tsun (Murong Jun, † 360) 352 das Reich der (Süd-)Xiongnu. Ihr dort gegründetes Reich (Frühe Yan-Dynastie) bestand aber bloß bis 370, wurde von einem ebenso kurzlebigen Reich eines tibetischen Eroberers (Fu Jian) ersetzt, das schließlich 386 den Tabgatschen (Wei-Dynastie, eine von drei Untergruppen der Xianbei) weichen musste.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang-Ekkehard Scharlipp Die frühen Türken in Zentralasien, Darmstadt 1992, S. 10