Wilhelm Beer
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Wilhelm Wolff Beer (* 14. Januar 1797 in Berlin, † 27. März 1850 in Berlin) war ein deutscher Bankier und Amateurastronom. Er war ein Bruder des Komponisten Giacomo Meyerbeer.
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[Bearbeiten] Leben
Am 14. Januar 1797 wurde Wilhelm Beer in Berlin als Sohn von Jakob Herz Beer und Amalie Beer geboren. Nach der Beendigung der Schulbildung am Joachimsthalschen Gymnasium Berlin erfolgte 1813 der Eintritt in die Kavallerie und nur ein Jahr später nahm Wilhelm Beer von 1814 bis 1815 an den Befreiungskriegen teil und erwarb dort auch sein Offizierspatent.
Nach seinem Eintritt in das väterliche Geschäft schloss er 1818 die Ehe mit Doris Schlesinger (3 Kinder). 1824 machte er die Bekanntschaft mit Johann Heinrich Mädler. Nach dem Tod des Vaters (1825) wurde er Verwalter des väterlichen Erbes und erwarb 1828 das Berliner Bürgerrecht und wurde Mitglied der Korporation der Berliner Kaufmannschaft und Mitglied der Direktion des Luisenstifts.
Als Amateurastronom leistete Beer in den Jahren von 1830 bis 1840 hervorragende Arbeit. Für die Erstellung einer genauen Mondkarte erfährt er zahlreiche Ehren, darunter die Ernennung zum Ritter des Danebrogs, dem Lalandeschen Preis und der Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Beer wird nun Direktor der Potsdam-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft. In den Folgejahren ist Beer als Direktor oder Mitglied der Aufsichtsgremien zahlreicher Eisenbahngesellschaften tätig. 1838 wird er Mitglied der Armenkommission der Jüdischen Gemeinde und es erfolgt seine Ernennung zum Ritter des Wasaordens. Obwohl Beer und Mädler 1840 ein Werk über das Sonnensystem herausgeben (Fragment sur les corps célestes du système solaire), lehnt er selbst 1841 einen Ruf als Berufsastronom nach Paris und Pulkovo ab. 1844 erfolgen erste Arbeiten als Publizist, vor allem in der Spenerschen und Vossischen Zeitung. Seine Erhebung in den Adelsstand durch den Herzog der Toskana erfolgt im gleichen Jahr. Beer leistet in dieser Zeit auch ideelle Unterstützung für den Central-Verein für das Wohl der arbeitenden Klassen und die Berliner gemeinnützige Baugesellschaft. Als ehrenamtlicher Stadtrat in Berlin veröffentlicht Beer 1848 die Flugschrift Das Vereinigte Deutschland mit Erhaltung der Selbständigkeit deutscher Stämme. Zwei Jahre später, nach seiner 1849 erfolgten Wahl als Abgeordneter der 1. Kammer des preußischen Parlaments stirbt er am 27. März 1850 nach mehrwöchiger Krankheit und wird auf dem Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee in Berlin beerdigt.
[Bearbeiten] Astronomie
Berühmtheit erlangte Beer durch seine Leistungen als Amateurastronom. Er richtete 1829 ein privates Observatorium im Berliner Tiergarten ein, das mit einem Refraktor mit 9,5 cm Öffnung ausgestattet war. Gemeinsam mit dem Astronomen Johann Heinrich Mädler gab er in den Jahren 1834 bis 1836 eine genaue Mondkarte (Mappa Selenographica) heraus. 1837 folgte eine Mondbeschreibung (Der Mond nach seinen kosmischen und individuellen Verhältnissen). Über viele Jahre blieben die Werke die besten Darstellungen des Mondes.
Beer und Mädler stellten 1830 auch die erste systematische Darstellung der Oberfläche des Planeten Mars anhand eines Marsglobus vor. 1840 erstellten die beiden eine detailliertere Marskarte und berechneten die Rotationsperiode des Mars mit 24 Stunden, 37 Minuten, 22,7 Sekunden auf 0,1 Sekunde genau. Wohl deshalb hat man auch einen Einschlagkrater auf dem Mars nach ihm benannt.
1835 berechnete Beer die Umlaufbahnen von Monden des Planeten Saturn.
[Bearbeiten] Ökonomie, Publizistik, soziales und politisches Engagement
Wilhelm Wolff Beer war ein äußerst vielseitig interessierter und engagierter Mensch. Neben seiner astronomischen Tätigkeit beteiligte er sich intensiv am Aufbau des Eisenbahnwesens in Deutschland. Er engagierte sich in der jüdischen Gemeinde und übernahm mehrere Ämter. In seinem letzten Lebensjahrzehnt widmete er sich als Publizist politischen und ökonomischen Themen, insbesondere der Finanzwirtschaft und dem Geldwesen. Kurz vor seinem Tod wurde er zum Abgeordneten gewählt.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Beer, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Bankier und Astronom |
GEBURTSDATUM | 14. Januar 1797 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 27. März 1850 |
STERBEORT | Berlin |